Allgäu Airport – Bruchlandung von Intersky und der Bürgerentscheid

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Foto: Maximilian Mair
Foto: Maximilian Mair

Am Sonntag, 22.11.2015, soll in der Stadt Memmingen und im Landkreis Unterallgäu über zwei Bürgerbegehren entschieden werden, die den Ausbau des Allgäu Airports mit Gelder aus der öffentlichen Hand stoppen wollen. Das „Bündnis für den verantwortlichen Umgang mit Steuergeldern“ will verhindern, dass der Landkreis Unterallgäu und die Stadt Memmingen insgesamt 4,5 Mio. Euro in eine Grundstückgesellschaft investieren. Die neue Grundstückgesellschaft der unter anderem auch die Landkreises Ost- und Oberallgäu, der Landkreis Neu-Ulm und Lindau/Bodensee, die kreisfreien Städte Kaufbeuren und Kempten angehören, wollen der Flughafenbetreibergesellschaft Grundstücke abkaufen und diese über die Gesellschaft selbst vermarkten. Insgesamt werden so mindestens 7,2 Millionen Euro dem Airport zu fließen. So würde dem Airport frische Geld zur Verfügung gestellt, das er dringend benötigt, auch für die neu geplante Erweiterung der Startbahn und der Infrastruktur. Das Land Bayern will sich ebenfalls an der Erweiterung des Flughafens finanziell beteiligen, fordert aber, das die Betreibergesellschaft des Allgäu Airports ebenfalls eigenes Geld investiert, d.h. das land Bayern gibt nur Geld, wenn auch die Gesellschafter des Airports eigene Mittel einsetzen. Durch den Verkauf der Grundstücke wird dieses Geld generiert. Kritiker warnen vor diesem Grundstückgeschäft. Sie sehen darin eine versteckte Finanzspritze für die Airport Betreibergesellschaft. Auch ist die Frage der Altlasten auf dem ehemaligen Militärflughafen sei nicht geklärt. Hier könnten Sanierungskosten in Millionenhöhe schlummern, bei denen nicht klar ist wer für die Kosten haften muss hierzu gibt es verschiedene Aussagen.

Mit Intersky hoffte der Allgäu Airport endlich das Problem mit den Inlandsflügen gelöst zu haben. Noch im November wurde eine neue Linie nach Köln ins Programm aufgenommen. Das „Aus“ für die österreichische Fluggesellschaft Intersky kommt zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt für den Allgäu Airport. Seit dem ersten Linienflug im Juni 2007 nach Berlin haben bereits sechs Fluggesellschaften innerdeutsche Flüge ab Memmingen angeboten und wieder eingestellt. Der Schwerpunkt der Ziele des Allgäu Airports liegt im europäischen Ausland.

So sieht der Stimmzettel am Sonntag, 22.11.2015 in der Stadt Memmingen aus, man muss genau lesen, damit man auch für das Richtige sein Kreuzchen setzt. Das Bürgerbegehren könnte richtungweisend für die Zukunft des Airports werden.

Muster
Muster

Demokratie – Miteintscheiden – Sie können mit ihrem Kreuzchen auf dem Stimmzettel miteinscheiden, ob Kreis und Stadt die Grundstücke kaufen soll oder nicht. Informieren Sie sich über die Thematik und zeigen Sie wie wichtig Ihnen ist mitzuentscheiden. Sie können mit Ihrer Stimmberechtigungskarte auch Ihre Wahlunterlagen zur Briefwahl anfordern.