Droht uns ein Jahrtausendwinter? – Zweifelhafte Winterpropheten polarisieren mit Naturdeutungen

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Foto: Pöppel
Foto: Pöppel

Es ist kalt geworden in Deutschland. Autofahrer kratzen morgens Eis von den Scheiben und trotz strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel gefriert der Atem zu kleinen Wolken. Der Sommer ist endgültig vorbei, der Herbst gibt sich redlich Mühe und trotzdem möchten die meisten Deutschen nur eines wissen: Wie wird der Winter? Entgegen der abenteuerlichen Winter-Orakel, die derzeit von sich reden machen, stellt Matthias Habel, Pressesprecher und Meteorologe von WetterOnline klar: „Wetter unterliegt dem Chaos-Prinzip und weder Blütenstand noch Laubfall oder die Anzahl von Haselnüssen in einem Eichhörnchenbau lassen seriöse Wettervorhersagen ableiten.“

Schneechaos und eisiger Frost?

Die Wetter-Experten von WetterOnline distanzieren sich klar von dubiosen Naturdeutungen und Bauernregeln. „Das Winter-Wetter ist, wie zu jeder Jahreszeit auch, von der Großwetterlage abhängig. Je nach Lage der Hoch- und Tiefdruckgebiete in Europa, wird warme oder kalte Luft nach Europa geweht, die das Wetter bei uns beeinflusst.“ Anhand stabiler Wetterlagen, die bis zu mehrere Wochen anhalten können, sind gewisse Tendenzen abzulesen, doch kurzfristige Änderungen können den Computer-Berechnungen schnell auch wieder einen Strich durch die Rechnung machen.

„Selbst mit modernster Technik ist eine langfristige Wettervorhersage also nicht möglich“, macht Matthias Habel deutlich. „Wer heute schon einen Jahrtausendwinter vorhersagt, liegt damit bei einem Wahrheitsgehalt von fünfzig Prozent, denn zum jetzigen Zeitpunkt ist ein milder Winter ebenso wahrscheinlich.“

Wer auf zweifelhafte Winter-Orakel verzichten möchte, findet ab Mitte Dezember aktuelle Wetter-Informationen per WetterOnline-App oder auf der Website wetteronline.de.