Am Mittwoch Nachmittag, 11.03.2015, kurz vor 13 Uhr, sollte in Memmingen in der Höflerstraße, am sogenannten Hühnerberg, ein 48-jähriger Mann festgenommen werden, für den ein Haftbefehl bestand. Da die Person aufgrund diverser Konflikte mit Behörden bekannt war, waren für die geplante Festnahme sechs Beamte im Einsatz. Die Polizeiinspektion Memmingen wurde bei der Aktion von Kollegen des Operativen-Einsatz-Dienstes (OED) unterstützt. Die Polizeibeamten waren in Zivil unterwegs, ob diese Schutzwesten getragen haben konnte der Pressesprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West am Donnerstagmorgen weder bejaen noch verneinen. Im Bereich der Höflerstraße wurde der Mann, der wegen Beleidigungen/Verleumdungen zu einer Freiheitstrafe von einem Jahr verurteilt worden war, von den Beamten auf offener Straße angesprochen. Die Version, dass der Mann auf Klingeln an seiner Wohnungstüre geflüchtet sei, konnte durch die Polizei nicht bestätigt werden. Nach wie vor wird davon ausgegangen, dass der Mann im weiteren Verlauf ein Messer zog, woraufhin es von Seiten der Polizeibeamten zum Einsatz von Pfefferspray kam, aus welcher Distanz der Pfeffersprayeinsatz stattfand konnte bisher nicht geklärt werden. Trotz des Pfeffersprayeinsatzes ging der Mann nach den vorliegenden Aussagen weiterhin auf einen Beamten zu, weshalb es aufgrund der Notwehrsituation zu einer Schussabgabe durch den Beamten kam. Aus welcher Entfrnung die Schüsse auf den 48-Jährigen abgegeben worden sind, konnte bisher nicht in Erfahrung gebracht werden. Das Bayerische Landeskriminalamt befasst sich mit dieser Frage. Nach Angaben einer Anwohnerin wurden drei Schüsse abgegeben, seitens der Polizei wird von mehr als einem gesprochen.
Der geschiedene 48-jährige Mann erlitt hierdurch lebensbedrohliche Verletzungen am Rumpf. Von den Beamten wurden umgehend erste Hilfe Maßnahmen deingeleitet, die von dem herbeigeeilten Notarzt fortgesetzt wurden. Der lebensgefährlich verletzte Mann wurde mit Notarzt und Rettungswagen ins Klinikum Memmingen gebracht. Gegen 15 Uhr wurde der 48-Jährige seitens der behandelnden Ärzte für tot erklärt. Die Beamten blieben bei dem Vorfall unverletzt. Für sie wurden Betreuungsmaßnahmen eingeleitet.
Staatsanwaltschaft Memmingen und das Bayerische Landeskriminalamt haben die Voruntersuchungen zu der tödlichen Schussabgabe übernommen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass im Laufe des Donnerstags darüber entschieden wird, ob ein Ermittlungsverfahren gegen den Memminger Polizeibeamten eingeleitet wird, der die Schüsse abgegeben hat.
Hauptbericht
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