Klinikum Memmingen – Endoprothetikzentrums informieren über Gelenkersatz – „Der Mercedes unter den Implantaten“

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Ärzte des Zertifizierten Endoprothetikzentrums informieren über Gelenkersatz

Foto: Klinikum Memmingen
In einem zertifizierten Endoprothetikzentrum dürfen nur die erfahrensten Chirurgen operieren. Im Bild Professor Dr. Christian Schinkel (rechts) und Oberarzt Dr. Stefan Gaum. Foto: Klinikum Memmingen

Mit Hüftprothese zum Marathon? – „Das gibt es zwar, ist aber in der Regel nicht zu empfehlen!“, betont Professor Schinkel vom Klinikum Memmingen. Von einem künstlichen Gelenk solle man keine Wunder erwarten, rät der Chefarzt der Orthopädie bei einer Informationsveranstaltung zum künstlichen Gelenkersatz. „Ich kann Ihnen kein neues Gelenk zaubern, aber dabei helfen, dass sie sich wieder schmerzfrei bewegen können.“  

 

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Chefarzt Professor Dr. Christian Schinkel Foto: Klinikum Memmingen

„Wir werden Ihre Lebensqualität deutlich verbessern und Sie können in  der Regel die meisten Sportarten wieder ausüben, die Sie auch zuvor gut beherrscht haben“, erklärt Chefarzt Professor Dr. Christian Schinkel vom Zertifizierten Endoprothetikzentrum des Klinikums Memmingen. Dazu gehört laut Schinkel aber auch die Fähigkeit des Patienten, das Ersatzgelenk psychisch zu akzeptieren: „Es ist nicht für jeden einfach, damit fertig zu werden. Manche trauen sich nicht, das künstliche Gelenk zu belasten.“

Belasten kann man die neue Hüft- oder Knieprothese allerdings schon wenige Stunden nach der Operation. „Das Implantat ist so stabil, dass Sie sofort draufsteigen können“, erklärt Oberarzt Dr. Stefan Gaum den interessierten Zuhörern, die so zahlreich gekommen sind, dass er und seine Kollegen weitere Stühle herantragen und der hinzugerufene Hausmeister sogar eine Trennwand aus dem Veranstaltungssaal im Verwaltungsgebäude des Klinikums entfernen muss.

Für den Gelenkersatz an der Hüfte wird am Klinikum hochwertiges Material aus Titan verwendet: „Der Mercedes unter den Implantaten“, erklärt Schinkel. „Diese Prothese wird in Deutschland hergestellt und ist auch für Metallallergiker geeignet.“ Das neue Gelenk wird passgenau – ohne Knochenzement – verankert. Eine Keramik-Keramik-Gleitpaarung an Hüftkopf und Hüftpfanne ermöglicht laut Schinkel ein hervorragendes Gleitverhalten bei minimalem Abrieb.

„Wir verwenden diese Qualitätsprodukte, obwohl wir dafür von der Krankenkasse nicht mehr Geld bekommen, als wenn wir ein minderwertigeres Produkt benutzen würden“, schildert Schinkel. Allerdings können sich die Langzeitergebnisse der eingebauten Prothesen sehen lassen: „Wir sind das einzige Endoprothetikzentrum im weiten Umkreis, das seine Ergebnisse freiwillig erhebt und publiziert. Bei 98,7 Prozent unserer Hüftpatienten haben wir noch nach zehn Jahren ein gutes bis exzellentes Ergebnis.“

Auch bei den eingebauten Knieprothesen haben 87,4 Prozent der Patienten nach fünf Jahren immer noch keine Beschwerden, berichtet Oberarzt Dr. Hansjörg Roth. „Da man bei den Knieprothesen bisher auf das Material Kunststoff nicht verzichten kann, haben wir dort etwas mehr Abrieb als bei den Hüftimplantaten. Allerdings verwenden wir ausschließlich Knieprothesen, deren Kunststoff mehrschichtig mit einem Keramiküberzug vergütet ist. Dadurch reduziert sich der Abrieb um 65 Prozent.“

Operieren dürfen am Zertifizierten Endoprothetikzentrum nur die drei erfahrensten Chirurgen, erklärt Schinkel: „Um eine hohe Qualität zu gewährleisten.“ Außerdem wird bei der jährlichen Zertifizierung durch externe Fachleute auf hohe Sicherheits- und Hygienestandards geachtet. „Wir sind das einzige zertifizierte Endoprothetikzentrum im ganzen Allgäu. Die nächsten Zentren liegen in Ulm, in Augsburg und Lindau.“

Schon am ersten Tag nach der Operation beginnt die Mobilisation des neuen Gelenks, erklärt Stationsleiterin Ursula Schnell vom Klinikum Memmingen. „Sie können mit der Prothese von Anfang an sicher stehen. Wichtig ist, dass Sie möglichst oft aus dem Krankenbett aufstehen. Die Schwestern und Pfleger helfen ihnen dabei.“

Schon nach wenigen Tagen kann der Patient mit Begleitung eines Physiotherapeuten das Treppensteigen üben, erklärt die leitende Physiotherapeutin Heidemarie Geier. „Außerdem trainieren wir mit Ihnen auf dem Gymnastikball und dem Trampolin, sodass Sie nach rund zehn Tagen mit den besten Voraussetzungen auf die Reha gehen können.“

 

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Chefarzt Professor Dr. Christian Schinkel zeigt einer Patientin eine Hüftprothese. Foto: Klinikum Memmingen