Memmingen/Unterallgäu – Landrat und Oberbürgermeister setzen sich für Fachakademie in Memmingen ein

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Berufsschule soll Einrichtung für Sozialpädagogik erhalten – Fachkräfte würden dringend gebraucht

In einem gemeinsamen Brief an Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle setzen sich Landrat Hans-Joachim Weirather und Memmingens Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger für die Errichtung einer Fachakademie für Sozialpädagogik in Memmingen ein. Die Berufsschule Mindelheim, Außenstelle Memmingen, habe sich aus zwingenden Gründen um die staatliche Akademie beworben, heißt es in dem Schreiben.

Derzeit würden sich Schüler, die an einer derartigen Ausbildung interessiert seien, an den umliegenden, teils auch weit entfernten Fachakademien bewerben. „An diesen Standorten stehen gerade für Schüler aus dem Unterallgäuer und Memminger Raum sehr wenige Plätze zur Verfügung. Die Bewerber müssen dann mit Absagen rechnen, was bei einer bedeutenden Zahl auch zu beruflichen Neuorientierungen führt. Damit verlieren wir potentielle Fachkräfte für die Horte und Kindergärten im Landkreis und der Stadt Memmingen, die derzeit dringend gebraucht werden.“

Der Standort Memmingen ist laut Weirather und Holzinger hervorragend für die Akademie geeignet. In Memmingen sei durch den „Unterbau“ mit einer zweizügigen Berufsfachschule mit einer hohen Nachfrage zu rechnen. Im Unterallgäu wie in der Stadt Memmingen würden dringend Fachkräfte für Kindergärten, Horte oder Jugendheime gesucht.

Allein der Landkreis Unterallgäu investiert dem Schreiben zufolge derzeit 60 Millionen Euro in die verschiedenen weiterführenden Schulen. An der Berufsschul-Außenstelle in Memmingen sei kürzlich die Generalsanierung des Schulgebäudes mit einem Investitionsvolumen in Höhe von 4,6 Millionen Euro abgeschlossen worden. „Dadurch ist die Schule funktional und räumlich bestens in der Lage, die neue Fachakademie aufzunehmen.“ Außerdem sei die Schule auch in personeller Hinsicht gut gerüstet, die Schüler entsprechend auszubilden.

Darüber hinaus gelte es, dass besondere Engagement des Landkreises und der Stadt Memmingen bei der Entscheidung über den Standort der Fachakademie zu würdigen. Das Engagement beim Betrieb kommunaler Schulen übersteige die Aufwendungen anderer Landkreise und kreisfreien Städte um ein Vielfaches, betonen Weirather und Holzinger. Der Landkreis Unterallgäu wende für den Betrieb von Realschule und Gymnasium in Ottobeuren, die Wirtschaftsschule, die Fach- und Berufsoberschule sowie die Hotelfachschule in Bad Wörishofen jedes Jahr rund fünf Millionen Euro eigene Personalkosten auf. Bei der Stadt Memmingen seien es für die kommunale Realschule mehr als 2,5 Millionen Euro Personalkosten.

Zudem spreche die verkehrstechnisch günstige Lage für den Standort Memmingen. Der ländliche Raum im Unterallgäu erführe mit der Akademie eine deutliche Stärkung. Ferner heißt es in dem Brief, dass der gymnasiale Schulstandort in Türkheim durch die Entscheidung für ein staatliches Gymnasium in Buchloe im Jahr 2012 in Bedrängnis gebracht worden sei. Diesmal freue man sich auf eine positive Entscheidung für die Region.