SARS-CoV-2 – VOC | Gesundheitsamt Landsberg wusste schon Tage vorher von der vermutlichen Corona-Mutation

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Ein Corona-Verdachtsfall wird am Mittwochvormittag, 27.01.2021, vom Rettungsdienst aus einer Landsberger Asylunterkunft abgeholt und ins Krankenhaus nach Buchloe, Lkrs. Ostallgäu, transportiert. Gegen 12.30 Uhr trifft der Patient im Krankenhaus Buchloe ein. Er wird in der Notaufnahme untersucht, abgestrichen, und auf der COVID-Station der Klinik St. Josef aufgenommen. Später stellt sich heraus, dass der Corona-Patient ein VOC-Verdachtsfall (Variant of Concern) ist – sprich er einen mutierten Virus vermutlich hat.

Dieser Umstand führte dazu, dass die Klinik aus dem Versorgungsnetz genommen werden musste. Anstehende Operationen mussten verschoben werden, keine neuen Patienten wurden aufgenommen. Das Klinikpersonal musste getestet werden.

Den Gesundheitsbehörden beim Landratsamt Landsberg am Lech war bereits am Freitag, 22.01.2021, bekannt, dass es in der Flüchtlingsunterkunft zu Ansteckungen mit einem mutierten Virus gekommen sein könnte.

Die Integrierte Leitstelle Fürstenfeldbruck (ILS FFB), die am Mittwoch, 27.01.2021, den Transport des COVID-Patienten aus der Unterkunft in Landsberg disponiert hatte, erfuhr am 27.01.2021, dass der transportierte Patient eventuell ein VOC-Verdachtsfall ist. Die Information erhielt sie durch das Gesundheitsamt, so das Landratsamt Landsberg am Lech. Das Landratsamt teilt auf Anfrage weiter mit, dass die ILS FFB dem Informationsstand nach, die Klinik in Buchloe über die erhöhte Gefährdung informiert hat. Zusätzlich wurde am Donnerstag, 28.01.2021, das Klinikum Buchloe telefonisch vom Gesundheitsamt unterrichtet.

Die Integrierte Leitstelle Fürstenfeldbruck hat sich am Mittwoch, 03.02.2021, auf unsere Anfrage telefonisch gemeldet und Auskunft gegeben. Zum Zeitpunkt des Transportes war das Klinikum Landsberg/Lech abgemeldet und konnte aus Kapazitätsgrünen keine Patienten aufnehmen, dies wurde der ILS über ein internes System mitgeteilt. Der zuständige Disponent hatte aber nochmals telefonisch nachgefragt und eine Aufnahme in Landsberg war zum Zeitpunkt des Einsatzes nicht möglich. Aus diesem Grund wurde das Krankenhaus in Buchloe angefahren. Der Rettungsdienstbesatzung war von der Leitstelle mitgeteilt worden, dass bei dem Patienten der Verdacht einer Corona-Mutation besteht. Es ist davon auszugehen, dass dies auch bei der Übergabe des Patienten in Buchloe zu übergeben worden ist.

Update des Beitrages am Mittwoch, 03.02.2021, 12.30 Uhr