Zahl der Waffenverstöße in Deutschland das vierte Jahr in Folge gesunken

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Die Zahl der Verstöße gegen das Waffengesetz in Deutschland ist das vierte Jahr in Folge gesunken. Im Jahr 2021 seien 31.672 Taten festgestellt worden, 12,5 Prozent weniger als im Jahr davor, teilte das Bundeskriminalamt (BKA) am Montag in Wiesbaden mit. Dem sogenannten Bundeslagebild Waffenkriminalität zufolge wurden demnach bei den mit einer Schusswaffe verübten Straftaten 9,8 Prozent Fälle weniger registriert.
Die Zahl der polizeilich registrierten Fälle, in denen mit einer Schusswaffe gedroht wurde, sei um 11,2 Prozent auf 3881 Taten gesunken. Die Zahl der Fälle, in denen geschossen wurde, sei um 8,5 Prozent auf 4074 Taten gesunken. Nur die Zahl der registrierten Verstöße gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz sei mit 631 Fällen auf dem Niveau des Vorjahres geblieben – 2020 waren 633 solcher Verstöße gezählt worden.
Einen besonders starken Rückgang verzeichnete das BKA bei Verstößen gegen das Waffengesetz und das Kriegswaffenkontrollgesetz, die über das Internet zustande kamen. Hier kam es zu mehr als einer Halbierung der Delikte, die Zahl sank von 685 Fällen 2020 auf 320 Taten 2021.
Die Ermittler erklärten dies mit der erfolgreichen Zerschlagung einiger großer Marktplätze im Darknet, dem nur durch spezielle Software erreichbaren Teil des Internets. Die Ermittlungen führten nach BKA-Einschätzung auch dazu, dass einige Marktplätze keine Waffenangebote mehr zulassen.
Im Fokus der Strafverfolgungsbehörden stehen weiterhin die Bekämpfung des illegalen Handels und der illegalen Einfuhr von illegal rückgebauten Flobertwaffen aus der Slowakischen Republik, illegal umgebauten Schreckschusswaffen aus der Türkei sowie Schusswaffen und Kriegswaffen aus den Staaten des Westbalkans zu unterbinden. 
Perspektivisch erwartet das BKA auch ein steigendes Bedrohungspotenzial durch im 3D-Druck hergestellte Waffen. Vermehrte Beschlagnahmen deuteten auf einen langsamen, aber stetigen Anstieg von Fällen hin. Derzeit seien aber noch keine Fälle in Deutschland bekannt, bei denen eine vollständig im 3D-Druck hergestellte Waffe oder ein im 3D-Druck-Verfahren hergestelltes wesentliches Waffenteil gegen Menschen eingesetzt worden sei.
ran/cfm

© Agence France-Presse