Großbritannien sehr zurückhaltend bei Macrons Europa-Plänen

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Die britische Außenministerin Liz Truss hat äußerst zurückhaltend auf den französischen Vorschlag einer „europäischen politischen Gemeinschaft“ neben der EU reagiert. „Ich bevorzuge es, auf den Strukturen aufzubauen, die wir schon haben und die erfolgreich funktionieren – wie die G7 und die Nato“, sagte Truss der italienischen Zeitung „Corriere della Sera“ (Freitagsausgabe). 
Der französische Präsident Emmanuel Macron hatte Anfang Mai eine Gemeinschaft neben der EU vorgeschlagen, der sowohl EU-Beitrittskandidaten wie die Ukraine als auch das 2020 aus der EU ausgetretene Großbritannien angehören könnten. Die Gemeinschaft sollte laut Macron „demokratische europäische Nationen zusammenbringen, die sich dem Kern unserer Werte verpflichtet fühlen“. Eine ähnliche Idee hatte bereits 1989 der damalige französische Präsident François Mitterrand vorgebracht. Daraus wurden aber nie konkrete Pläne.
Truss begründete ihre Absage gegenüber einer weiteren politischen Gemeinschaft in Europa auch mit den Erfahrungen der Ukraine-Krise. Dem „Corriere“ sagte sie: „In unserer Reaktion auf die russisch-ukrainische Krise arbeiten wir sehr gut innerhalb der G7 und mit der EU dabei zusammen, Sanktionen gegen Russland zu verhängen.“ Auch bei Waffenlieferungen an die Ukraine arbeite man mit anderen europäischen Staaten zusammen.
se/jes

© Agence France-Presse