Drei Tage nach Gebäudeeinsturz in China kaum noch Hoffnung auf Überlebende

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Drei Tage nach dem Einsturz eines mehrstöckigen Wohn- und Hotelgebäudes im zentralchinesischen Changsha schwinden die Hoffnungen, unter den Trümmern noch Überlebende zu finden. Das 72-stündige „goldene Zeitfenster“ für den Rettungseinsatz, von dem Changshas Bürgermeister Zheng Jianxin nach dem Gebäudeeinsturz am Freitag gesprochen hatte, schloss sich am Montag. Zuletzt war am Sonntagnachmittag ein siebter Überlebender gerettet worden. 
Nach Behördenangaben waren danach noch mindestens 16 Menschen verschüttet, zu 39 anderen konnte noch kein Kontakt hergestellt werden. In dem achtstöckigen Komplex hatten sich ein Kino, ein Hotel und Wohnungen befunden. Mehr als 700 Einsatzkräfte wurden an den Unglücksort geschickt. 
Mehr als 50 Stunden nach Beginn des Rettungseinsatzes wurde am Sonntag der siebte Überlebende geborgen, wie der staatliche Fernsehsender CCTV berichtete. Nachdem die Einsatzkräfte Lebenszeichen hinter einer ein Meter dicken Mauer vernommen hatten, bahnten sie sich mit Kreissägen einen Weg zu dem Verschütteten und hielten schreiend zu ihm Kontakt.
Die Ursachen des Unglücks waren am Montag weiterhin unklar. Am Sonntag wurden neun mutmaßliche Verantwortliche festgenommen, darunter der Eigentümer des Gebäudes. Die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, ihnen werde die Fälschung einer Sicherheitsüberprüfung zur Last gelegt. Am Tag vor den Festnahmen hatte Chinas Staatschef Xi Jinping eine gründliche Untersuchung der Unglücksursache gefordert. 
In China kommt es immer wieder zum Einsturz von Gebäuden. Das liegt teils an niedrigen Sicherheitsstandards, aber auch an Korruption bei Behördenmitarbeitern, die für die Kontrolle der Bauvorschriften zuständig sind. Im Januar waren in der zentralchinesischen Stadt Chongqing bei einer Explosion, die mutmaßlich durch eine defekte Gasleitung verursacht wurde, mindestens 16 Menschen ums Leben gekommen.
yb/dja 

© Agence France-Presse