Drei Menschen bei 1.-Mai-Demo in Chile durch Schüsse verletzt

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In Santiago de Chile sind am Rande einer Demonstration zum 1. Mai drei Menschen durch Schüsse verletzt worden. „Es gab Zusammenstöße zwischen Straßenverkäufern, die leider Schusswaffen eingesetzt und drei Menschen verletzt haben“, sagte Polizeichef Enrique Moras am Sonntag (Ortszeit). Zwei Frauen und ein Mann seien verletzt worden. Zwei Ausländer seien wegen des Verdachts, die Schüsse abgefeuert zu haben, festgenommen worden.
Zu der Demonstration in der chilenischen Hauptstadt hatte eine Gewerkschaft aufgerufen. Nach Polizeiangaben errichteten einige Protestteilnehmer Barrikaden, drangen in Geschäfte ein und gerieten mit Händlern aneinander. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas ein.
Chiles Präsident Gabriel Boric verurteilte die Gewalt am Rande der traditionellen Demonstration zum 1. Mai. „Wir können nicht zulassen, dass kriminelle Banden die Straßen unseres Landes übernehmen“, sagte er in einem TV-Interview.
Der von der Gewerkschaft CUT organisierte größte traditionelle Demonstrationszug zum 1. Mai in Santiago de Chile verlief unterdessen ohne Zwischenfälle. An dem Protest nahm auch die neue Arbeitsministerin Jeannette Jara von der Kommunistischen Partei teil. Die linksgerichtete Regierung von Präsident Boric hat umfassende Reformen angekündigt. Vorgesehen ist unter anderem eine Mindestlohnerhöhung um 12,5 Prozent.
isd/ck

© Agence France-Presse