Rückkehr von Ecuador-Reise wird für Perus Staatschef zum Wettlauf gegen die Zeit

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Nach dem verhinderten Start seines Flugzeugs hat der peruanische Präsident Pedro Castillo eine fünfstündige Autofahrt auf sich genommen, um von einem Besuch in Ecuador in seine Heimat zurückzukehren. Der linksgerichtete Staatschef schafft es am Freitagabend rechtzeitig zurück nach Peru – und wendete somit ein weiteres Amtsenthebungsverfahren ab. 
Castillo hatte zusammen mit dem ecuadorianischen Präsidenten Guillermo Lasso ein binationales Ministertreffen geleitet. Die Sitzung fand in der Stadt Loja statt, die 264 Kilometer von der peruanischen Grenze entfernt ist.
Nachdem sein Flugzeug wegen schlechten Wetters nicht starten konnte, musste Castillo die Rückreise per Auto antreten. Er erreichte die peruanische Grenze gegen 23.00 Uhr, wie örtliche Medien berichteten. Um Mitternacht wäre die vom peruanischen Kongress gesetzte Frist für seinen Aufenthalt in Ecuador abgelaufen. Eine verspätete Rückkehr hätte es der Opposition ermöglicht, ein weiteres Amtsenthebungsverfahren gegen Castillo einzuleiten. 
Castillo, der erst seit neun Monaten im Amt ist, hat bereits zwei Amtsenthebungsverfahren in dem von der Opposition kontrollierten Kongress überstanden.
Peru befindet sich schon seit Jahren in einer politischen Krise. Im November 2020 hatte das Land drei Präsidenten innerhalb von fünf Tagen. Die meisten Regierungschefs der jüngsten Vergangenheit hielten sich weniger als ein Jahr im Amt.
bfi

© Agence France-Presse