Selbstmordattentäterin tötet in Pakistan vier Menschen – darunter drei Chinesen

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Eine Selbstmordattentäterin hat an der Universität von Karachi in Pakistan am Dienstag vier Menschen getötet. Der Anschlag galt dem Konfuzius-Institut und traf nach Angaben der Polizei drei chinesische Mitarbeiter des Instituts, die mit einem Kleinbus unterwegs waren. Auch der Fahrer wurde getötet. Zu dem Anschlag bekannte sich die Baloch Befreiungsarmee, die für eine Unabhängigkeit der größten pakistanischen Provinz Balutschistan kämpft.
Die Baloch Liberation Army übernehme die Verantwortung für die „heutige Selbstopferung“, erklärte ihr Sprecher Jeeyand Baloch im Messengerdienst Telegram. Das von China betriebene Konfuzius-Institut betreibt weltweit Bildungsprojekte.
Fernsehaufnahmen, die vom chinesischen Sender CCTV verbreitet wurden, zeigten eine Frau, die vor dem Institut steht, als der Minibus heranfährt. Als der Bus nur noch einen Meter entfernt ist, dreht sie ihm den Rücken zu und bringt eine Bombe zur Explosion, die an ihrem Körper befestigt ist.
Unabhängigkeitskämpfer in Balutschistan nehmen immer wieder chinesische Einrichtungen ins Visier. China treibt im Rahmen der Seidenstraße große Infrastrukturprojekte voran. Die Unabhängigkeitskämpfer haben Vorbehalte gegen lukrative Bergbau- und Energieprojekte.
China verstärkt sein wirtschaftliches Engagement in Pakistan. 54 Milliarden Dollar sind in einem Programm für die Seidenstraße gebunden.
Im April 2021 wurden bei einem Selbstmordanschlag auf ein Luxus-Hotel in Quetta, in dem sich der chinesische Botschafter aufhielt, vier Menschen getötet und dutzende verletzt. Der Botschafter blieb unverletzt.
ao/ck

© Agence France-Presse