Polizei veröffentlicht Videoaufnahmen nach tödlichem Schuss von Baldwin bei Dreh

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Nach dem tödlichen Schuss von Hollywood-Star Alec Baldwin auf die Kamerafrau Halyna Hutchins bei einem Western-Dreh hat die Polizei eine Reihe von Videos und weiteres Ermittlungsmaterial veröffentlicht. Der Sheriff der Stadt Santa Fé im Bundesstaat New Mexico machte unter anderem Körperkamera-Aufnahmen publik, die zeigen, wie Helfer am Set des Westerns „Rust“ um Hutchins‘ Leben kämpfen. Zu sehen ist auch der durch den Schuss verletzte Regisseur Joel Souza.
Die Polizei veröffentlichte zudem ein Video von einer ersten Befragung von Baldwin. Der Schauspieler schildert darin, wie er bei einer Probe den Film-Revolver zog und sich dann ein Schuss löste. „Ich drehe mich, spanne den Hahn, und der Revolver geht los.“ Der 64-Jährige ahmt die Bewegung dabei mit seinen Händen nach. Veröffentlicht wurden auch Fotos, die Baldwin am Set in Western-Kleidung zeigen, und eine Aufnahme von seinen Händen.
Baldwin hatte im vergangenen Oktober während Dreharbeiten zu dem Low-Budget-Western „Rust“ in New Mexico versehentlich die 42-jährige Kamerafrau Hutchins mit einer Requisitenwaffe erschossen. Regisseur Souza wurde an der Schulter getroffen. Der Revolver war offenbar mit mindestens einer echten Kugel geladen. Wie das geschehen konnte, ist bislang unklar.
Die Ermittlungen seien immer noch im Gange, betonte der Sheriff von Santa Fé, Adan Mendoza, am Montag. So würden noch ballistische Analysen der Bundespolizei FBI, Untersuchungen von DNA und Fingerabdrücken sowie eine Auswertung der Daten von Baldwins Handy ausstehen.
Baldwin, auch einer der Produzenten des Films, hat jede Verantwortung für Hutchins‘ Tod von sich gewiesen. Im Zuge der strafrechtlichen Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft ist noch niemand formell beschuldigt oder gar angeklagt worden. Die Ermittler haben aber nicht ausgeschlossen, dass dies noch geschehen könnte.
Die Gesundheitsbehörden von New Mexico verhängten bereits vergangene Woche ein Bußgeld in Höhe von knapp 137.000 Dollar (126.000 Euro) gegen die Produzenten des Films. Dabei geht es um Verstöße gegen Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften. Eingereicht wurden auch eine Reihe von Zivilklagen.
fs/ck

© Agence France-Presse