42.000 Jahre alte sterbliche Überreste von Aborigines bekommen neue Ruhestätte

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Die ältesten in Australien entdeckten Überreste von Menschen bekommen in ihrer Aborigines-Heimat ihre letzte Ruhestätte. Die Entscheidung über die erneute Beisetzung der rund 42.000 Jahre alten Überreste sei nach intensiven Beratungen mit Vertretern der Ureinwohner getroffen worden, teilte die australische Regierung am Mittwoch mit. Betroffen sind unter anderem die Knochen von „Mungo Man“ und „Mungo Lady“.
Im Mungo-Nationalpark waren zwischen 1960 und 1980 von Anthropologen die Überreste von insgesamt 108 Menschen entdeckt worden. Die Knochenfunge revolutionierten die Erkenntnisse zur Besiedlung Australiens – die Schätzungen dazu, wann erstmals Menschen auf den Kontinent kamen, wurden deutlich zurückdatiert. Die Wissenschaftler gaben zwei besonders gut erhaltenen Überresten Namen: „Mungo Man“ und „Mungo Lady“ kennt in Australien jedes Kind.
Die Knochen waren nach ihrer Entdeckung zur wissenschaftlichen Untersuchung geborgen und vom Fundort  entfernt worden – ohne Einverständnis der in der Gegend lebenden Aborigines-Nachfahren. Sie sollen nun am Ort ihrer Entdeckung im Mungo-Nationalpark rund elf Autostunden westlich von Sydney ihre letzte Ruhestätte finden.
Patsy Winch von der Gruppe zur Vertretung der Aborigines zeigte sich mit der Einigung auf die Ruhestätte zufrieden. „Endlich, nach all‘ dieser Zeit, sind die Stimmen der Ahnen erhört worden“, erklärte Winch. Sie sei dankbar, dass die sterblichen Überreste der Ahnen endlich nach traditionellem Ritus in ihrer Heimat beigesetzt werden.
ao/jes/gt

© Agence France-Presse