Spiegel will Holocaust-Überlebenden aus Ukraine „sicheren Hafen“ anbieten

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Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) will Holocaust-Überlebenden aus der Ukraine Schutz vor dem Krieg anbieten. Sie wolle, dass diese hochbetagten Menschen „alle einen sicheren Hafen in Deutschland haben“, sagte Spiegel am Freitag im Bundestag. „Das ist unsere Verantwortung, mehr als das: Das das ist unsere humanitäre Verpflichtung.“
Für Entsetzen hatte diese Woche die Nachricht vom Tod des KZ-Überlebenden Boris Romantschenko gesorgt. Der 96-Jährige langjährige Vizepräsident des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora war bei einem Angriff im ukrainischen Charkiw in seiner Wohnung gestorben.
Spiegel nannte auch die Räumung von kompletten Waisenhäusern in der Ukraine als wichtige Aufgabe. Ihr Ministerium stehe „bereit, die Koordinierung für die evakuierten Waisenhäuser zu übernehmen“, sagte sie. Es sei „sehr wichtig, dass wir für diese Kinder, die ohne Eltern sind und die so viel Leid und Tod erlebt haben, so viel Geborgenheit und Stabilität wie möglich schaffen“. Dazu gehöre auch, „dass sie in ihren vertrauten Gruppen zusammenbleiben können und dass sie nicht von ihren Betreuerinnen getrennt werden.“ 
Eine Koordinierungsstelle solle mit Partnerorganisationen konkret ausloten, welche Bedürfnisse die ankommenden Menschen hätten, sagte Spiegel. „Dazu zählt auch der entschlossene Kampf gegen skrupellose Menschenhändler, Zuhälter und Sexualstraftäter, die die verzweifelte Lage von Frauen und Kindern ausnutzen wollen.“
mt/cne

© Agence France-Presse