Bundesanwaltschaft erhebt Anklage nach verhindertem Bombenanschlag von Hamburg

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Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen einen mutmaßlichen Islamisten erhoben, der einen Bombenanschlag im Raum Hamburg geplant haben soll. Er sei verdächtig, als Heranwachsender eine schwere staatsgefährdende Gewalttat vorbereitet zu haben, teilte die Behörde am Freitag in Karlsruhe mit. Die Polizei hatte den damals 20-jährigen Abdurrahman C. im August in Hamburg festgenommen, im Dezember übernahm die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen.
C. habe in Hamburg zum 20. Jahrestag einen Anschlag nach dem Vorbild der islamistischen Terroranschläge vom 11. September 2001 in den USA begehen wollen, erklärte die Behörde nun. Als Vorbild hätten ihm die Attentäter auf den Boston-Marathon 2013 gedient. 
Seit Januar 2021 habe sich der Angeschuldigte Materialien für den Bombenbau besorgt, unter anderem Chemikalien, Schrauben und Muttern. Außerdem habe er versucht, im Darknet eine Handgranate und eine halbautomatische Pistole zu kaufen. 
C. habe eine radikal-islamistische Gesinnung, erklärte die Bundesanwaltschaft. Er habe sich mit einer möglichen Ausreise nach Syrien beschäftigt und Informationen über die religiöse Rechtfertigung für die „Tötung von Ungläubigen“ eingeholt.
Dem Deutschmarokkaner werden nun auch Verstöße gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz und das Waffengesetz vorgeworfen. Über die Anklage entscheidet das Hanseatische Oberlandesgericht in Hamburg.
smb/ul

© Agence France-Presse