Schwedische Regierung gibt grünes Licht für umstrittenes Bergbau-Projekt

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Die schwedische Regierung hat am Dienstag grünes Licht für ein umstrittenes Bergau-Projekt in Nordschweden gegeben. Das britische Unternehmen Jokkmokk Iron Mines will in der Kallak-Mine Eisenerz und seltene Erden abbauen. Kritikern zufolge bedroht das Projekt die Umwelt und die traditionelle Lebensweise der Minderheit der Samen. Die Zustimmung der Regierung ist mit einer langen Liste von Bedingungen verknüpft, zudem steht noch die Entscheidung eines Umweltgerichts aus.
Die Kurse von Beowulf Mining, dem britischen Mutterkonzern von Jokkmokk Iron Mines, stiegen nach Bekanntgabe der Entscheidung der Regierung in Stockholm an der Londoner Börse um 70 Prozent. Die schwedische Umwelt-Aktivistin Greta Thunberg zeigte sich entsetzt. Die Regierung bleibe bei ihrer „kurzsichtigen, rassistischen, kolonialistischen und natur-feindlichen Haltung“, erklärte Thunberg im Onlinedienst Twitter. 
Die Kritik an dem Projekt hatte sich unter anderem an der Missachtung der traditionellen Rechte der Minderheit der Samen entzündet. Thunberg warf der Regierung in Stockholm vor, sie wolle international als Vertreter von Umwelt- und Menschenrechten dastehen. „Aber zu Hause verletzen sie die Rechte der Eingeborenen und setzen ihren Krieg gegen die Natur fort.“
Kritiker führten an, durch das Bergbau-Projekt könnten die unberührten Wälder und Seen in der Region in Mitleidenschaft gezogen werden. Darüber hinaus befürchten sie negative Auswirkungen auf die Rentier-Zucht – die Rentiere stellen die wichtigste Lebensgrundlage der Samen dar.
Zu den Auflagen der Regierung zählt nun, dass die Rentier-Zucht nicht beeinträchtigt werden darf. Über die Zucht sollen jährliche Berichte erstellt werden. Bei Schäden sind Entschädigungen für die Züchter vorgesehen.
ao/mid

© Agence France-Presse