Fahrer nach Unglück bei Karnevalsfeier in Belgien des Totschlags beschuldigt

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Nach dem Tod von sechs Teilnehmern einer Karnevalsfeier in Belgien durch ein in die Menge rasendes Auto wird dem Fahrer des Wagens Totschlag und fahrlässige Körperverletzung vorgeworfen. Das entschied ein Ermittlungsrichter, wie der Anwalt des Fahrers am Dienstag dem Sender RTL sagte. Offensichtlich sei der Richter zu dem Schluss gekommen, „dass es sich um einen reinen Unfall handelte“. Dem Beifahrer wird demnach unterlassene Hilfeleistung vorgeworfen. 
Der Fahrer war am frühen Sonntagmorgen in dem Ort Strépy-Bracquegnies in eine Menschenmenge gerast, sechs Menschen starben und zehn weitere wurden schwer verletzt. Medienberichten zufolge waren die beiden Männer auf dem Heimweg von einer Disco. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war der Fahrer angetrunken. Bereits in der Vergangenheit war ihm wegen Rasens zeitweise der Führerschein abgenommen worden.
Der Vorfall erinnert an den Rosenmontagsumzug vor zwei Jahren im nordhessischen Volkmarsen, als ein Autofahrer vorsätzlich in die Menschenmenge fuhr und mehr als hundert Menschen verletzte. Die Tat löste großes Entsetzen aus, unter den Opfern befanden sich auch viele Kinder. Im vergangenen Dezember wurde der Mann wegen versuchten Mordes in 89 Fällen zu lebenslanger Haft verurteilt. Sein Motiv ist bis heute unklar. 
gt/ans

© Agence France-Presse