Mindestens 15 Vermisste nach Erdrutsch in Peru

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Im Norden Perus sind am Dienstag mindestens 15 Menschen nach einem Erdrutsch vermisst gemeldet worden. „Wir haben geschätzt, dass zwischen 15 und 20 Personen noch vermisst werden“, sagte Verteidigungsminister José Gavidia bei einem Besuch an der Unglücksstelle. Nach Angaben von Beamten befinden sich mindestens drei Kinder unter den Vermissten. Es werden einige Tote befürchtet.
Der Erdrutsch hatte nach ersten Informationen zwischen 60 und 80 Häuser erfasst, sagte der Gouverneur der Region La Libertad, Manuel Llempén, dem Rundfunksender RPP. „Sie sind vollständig verschüttet.“ Der Erdrutsch ereignete sich demnach am Morgen in dem Anden-Dorf Retamas.
Mehrere Menschen wurden von Nachbarn aus den Schlamm-Massen geborgen. Die Anwohner durchbrachen dabei Dächer und Mauern, um zu den eingeschlossenen Menschen vorzudringen. „Es gibt viele Menschen, die in ihren Häusern gefangen sind“, sagte Llempén.
Der örtliche Polizeichef Carlos Alberto Valderrama sagte der Nachrichtenagentur AFP, dass Polizei und die Feuerwehr an der Rettung der Eingeschlossenen arbeiten. „Es ist uns gelungen, vier Menschen zu retten, darunter einen venezolanischen Staatsbürger, der in einem Markt eingeschlossen war. Bislang haben wir keine Todesopfer zu beklagen.“
Er warnte jedoch: „Das Gebiet ist abgesperrt. Es gibt Risse im Berg – wir sind gewarnt worden, dass es einen weiteren Erdrutsch geben könnte.“
Der Erdrutsch wurde vermutlich durch heftige Regenfälle ausgelöst. Präsident Pedro Castillo sagte den Opfern des Unglücks Hilfe zu und kündigte einen eigenen Besuch vor Ort an. 
Die Bewohner des Dorfes Retamas leben überwiegend vom Bergbau. Das Dorf liegt rund 500 Kilometer nördlich von Lima auf etwa 800 Metern Höhe. In den feuchten Sommern gibt es in den Anden in Peru häufig Erdrutsche.
Im Jahr 2009 waren in Retamas bei einem Erdrutsch mindestens 13 Menschen ums Leben gekommen, darunter ein Kind. „Dieser Ort wurde bereits als Hochrisikozone eingestuft“, sagte Miguel Yamazaki vom Katastrophenschutz.
fml

© Agence France-Presse