Russland verlangt Schutz seiner diplomatischen Vertretungen in Frankreich

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Nach einem Angriff auf ein russisches Kulturzentrum in Paris hat Russland einen „angemessenen“ Schutz seiner diplomatischen Vertretungen in Frankreich gefordert. „Wir verlangen von den französischen Behörden, dass sie für eine angemessene Sicherheit unserer offiziellen Vertretungen sorgen“, erklärte die Sprecherin des Außenministeriums in Moskau, Maria Sacharowa, am Montag im Onlinedienst Telegram. Dazu lud sie das Video einer Überwachungskamera hoch, das die Attacke zeigen soll.
Unbekannte hatten in der Nacht zum Montag nach Polizeiangaben einen Brandsatz gegen den Zaun vor dem Russischen Haus der Wissenschaft und Kultur im Westen der französischen Hauptstadt geworfen. Verletzt wurde demnach niemand, es entstand geringer Sachschaden. Die Pariser Staatsanwaltschaft teilte auf AFP-Anfrage mit, Ermittlungen seien eingeleitet worden.
„Russische Vertretungen in der Ukraine wurden vor 2022 regelmäßig Ziel dieser Art von Attacken“, erklärte Sacharowa. Daher dürfe nicht der Eindruck erweckt werden, „dass solche extremistischen Handlungen Ausdruck eines ‚gerechten Zorns‘ im Zusammenhang mit dem russischen militärischen Sondereinsatz sind“.
Das Russische Haus kündigte auf seiner Website an, dass geplante Veranstaltungen verschoben würden und die Einrichtung „vorübergehend geschlossen“ sei. Auf ihrer Facebook-Seite beklagte die Einrichtung westliche „Fake News“ in Bezug auf die Berichterstattung über den Ukraine-Konflikt sowie „russlandfeindliche Aggressionen“.
Seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine haben zehntausende Menschen in Frankreich und anderen westlichen Ländern gegen Russland protestiert und ein Ende der russischen Angriffe in der Ukraine gefordert. 
Moskau spricht hingegen von einem „militärischen Sondereinsatz“ und fordert einen „neutralen“ Status für die Ukraine sowie die „Entmilitarisierung“ des Landes. Die Regierung in Kiew lehnt diese Forderungen als inakzeptabel ab.
bfi/gt

© Agence France-Presse