Behörden in Texas gehen gegen Familien minderjähriger Transgender vor

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Nach der umstrittenen Einstufung von Geschlechtsumwandlungen bei Kindern als „Kindesmissbrauch“ im US-Bundesstaat Texas haben die Behörden begonnen, gegen betroffene Eltern vorzugehen. Wie aus einer am Dienstag öffentlich gewordenen Beschwerde bei Gericht hervorgeht, wurde die Mutter einer Transgender-Jugendlichen von ihrem staatlichen Arbeitgeber, einer Familienbehörde, suspendiert. Außerdem prüfe das Jugendamt, ob die 16-jährige Tochter sich „derzeit von einem Jungen in ein Mädchen umwandelt“.
Unterstützt von der mächtigen Bürgerrechtsorganisation ACLU geht die Familie nun juristisch gegen die Untersuchung vor. Darüber hinaus will sie erreichen, dass die Direktive des texanischen Gouverneurs Greg Abbott, mit der er am 22. Februar eine Geschlechtsumwandlungen bei Kindern als „Kindesmissbrauch“ einstufte, für ungültig erklärt wird. Zur Begründung hatte der Republikaner auf Geschlechtsumwandlungsoperationen verwiesen, die Sterilisation und Brustamputationen umfassten, sowie auf Medikamente zum Abbremsen der Pubertät.
In ihrer Beschwerde legte die betroffene Familie dar, sie leide unter „Angst und Sorgen“ wegen Abbotts Anordnung. Die Tochter sei „traumatisiert“ angesichts der Aussicht, dass sie „Zugang zu medizinischer Behandlung verlieren könnte, die es ihr ermöglicht hat, gut zurechtzukommen“. Die Jugendliche fürchte außerdem, von ihrer Familie getrennt zu werden.
Der Umgang mit minderjährigen Transgender oder auch die Frage, welche öffentlichen Toiletten für welches Geschlecht Transgender benutzen dürfen, sind in den USA hochumstritten. Viele konservative Bundesstaaten haben restriktive Regelungen auf den Weg gebracht.
yb/cp

© Agence France-Presse