Umweltschützer verklagen Schiffseigner nach Fund zehntausender toter Fische

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Nach dem Fund zehntausender toter Fische vor der französischen Atlantikküste hat die UmweltschutzorganisationSea Shepherd Klage gegen die Eigner eines riesigen Fischtrawlers eingereicht. Die Organisation wirft der Besatzung der „Margiris“ vor, die von ihr gefangenen Fische nicht ordnungsgemäß an Land gebracht zu haben, wie die Präsidentin von Sea Shepherd Frankreich, Lamya Essemlali, am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP sagte.
Sea Shepherd hatte vergangene Woche Fotos von mehr als 100.000 toten Fischen veröffentlicht, die rund 300 Kilometer vor der Küste von La Rochelle im Golf von Biskaya im Meer trieben. Es handelte sich demnach um Blaue Wittlinge, die zur Familie der Dorsche gehören. Sie waren nach Angaben von Sea Shepherd von der „Margiris“ gefangen worden, mit einer Länge von 143 Metern einer der größten Fischtrawler der Welt.
Am Donnerstag hatte die „Margiris“ einen „Fischereivorfall“ beim Trawler-Verband PFA gemeldet. Demnach war ein Netz des Riesentrawlers gerissen, weshalb die Fische unbeabsichtigt ins Meer gelangt seien. Der Verband erklärte, dieser „seltene“ Vorfall sei „durch die unerwartet große Menge an gefangenem Fisch“ verursacht worden. Da das Schiff unter litauischer Flagge fährt, wurden demnach auch die Behörden in Litauen informiert.
Sea Shepherd vermutet dagegen, dass die Fische absichtlich ins Meer geworfen wurden. „Einige Schiffe werfen Fische zurück, wenn sie Arten mit geringem Marktwert wie den Blauen Wittling fangen, um Platz für höherwertigen Fisch zu schaffen“, sagte Essemlali. Dieses Vorgehen sei absolut illegal.
Frankreichs Fischereiministerin Annick Girardin hatte eine Untersuchung des Vorfalls angekündigt. Ihr Ministerium sprach von einem „unerlaubten Rückwurf von Fisch“. Der EU-Kommissar für Umwelt, Meere und Fischerei, der Litauer Virginijus Sinkevicius, kündigte an, sich ebenfalls mit der Angelegenheit zu befassen.
mid/gt

© Agence France-Presse