Lindau – Bodensee | Älterer Herr ging offenbar beim Segeln über Bord

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Trotz einer großangelegten – durch die Wasserwacht koordinierten – Suche bleibt ein 93-jähriger Segler im Bodensee verschwunden.

Mittwochnachmittag, 06.09.2023, meldeten Wassersportler, dass sie südwestlich der Lindauer Insel Hilferufe vernommen hätten und daraufhin auf ein herrenlos treibendes Segelboot gestoßen sind. Nachdem sie niemanden im Wasser ausmachen konnten, wählten sie den Notruf.

Die ILS-Allgäu alarmierte daraufhin bayerische Kräfte am Bodensee und übergab den Einsatz an den ELWR der Wasserwacht (Einsatzleiter-Wasserrettung). Das ersteintreffende Boot der Feuerwehr Lindau bestätigte die Auffindesituation und konnte zudem nicht zuordenbare Anhaftungen an der Segelyacht feststellen. Dies, eine an Bord befindliche Rettungsweste und weitere Umstände legten nahe, dass es sich vermutlich um einen Unfall handle. Die Wasserschutzpolizei Lindau nahm die Untersuchung auf. Ermittlungen der bayerischen und baden-württembergischen Polizei ergaben, dass der Segler alleine auf dem Weg vom Überlinger See nach Hard (A) gewesen war.

Eine Erstsichtung durch die bereits vor Ort befindlichen Einsatzboote, sowie ein gründlicher Überflug des Rettungshubschraubers Christoph 45 aus Friedrichshafen brachten kein Ergebnis. Daraufhin wurde für den Ostteil des Bodensees internationaler Seenotalarm ausgelöst. Es bestand immer noch Hoffnung, durch eine großflächige Absuche vom Wasser aus, den 93-Jährigen zu finden und zu retten. Boote der Polizeien aus Baden-Württemberg, Schweiz und Österreich, sowie des Technischen Hilfswerk Lindau, der Feuerwehren Lindau, Wasserburg und Hard, sowie der Österreichischen Wasserrettung ergänzten die Wasserwachtboote aus Lindau, Nonnenhorn und Weiler. Gemeinsam wurde die Wasserfläche zwischen Lindau und Rheindamm in Formationen abgesucht, wobei die Wasserwacht Lindau das Führungsboot stellte und die Suchkette leitete.

Zudem suchten Landkräfte den Uferbereich der Insel Lindau, sowie am Rheindamm ab – ergebnislos.

Gegen 18 Uhr wurde von Oberflächensuche auf reine Sonarsuche umgestellt und die Boote ohne entsprechendes SideScan-Sonar wurden aus dem Einsatz entlassen. Ein Feuerwehrboot wurde durch ein mobiles Sonargerät der Kreiswasserwacht und zusätzliches Personal der Wasserwacht Weiler aufgerüstet und konnte so die Suche in der Dämmerung weiterhin unterstützen.

Es gab drei Feststellungen auf den Sonargeräten, welche näher untersucht wurden. Hierbei kam eine sogenannte Unterwasserdrohne (Tauchroboter) zum Einsatz. Rettungstaucher machten sich bereit um ggf. eingreifen zu können. Doch die Sichtungen bestätigten sich nicht, so dass der Wasserrettungseinsatz nach sechs Stunden bei Dunkelheit abgebrochen werden musste.

Insgesamt waren etwa hundert Kräfte, verteilt auf 14 Boote, Taucher, Wasserretter, den Führungsdienst, sowie bei Landsuchen, im Einsatz.