Allgäuer Rettungsdienst übte im CINEPLEX-Kino

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Memmingen | 15.10.2011 | 11-1183

Rund 80 Einsatzkräfte des Rettungsdienstes Allgäu, von Bayerischen Roten Kreuz, der Johanniter-Unfall-Hilfe und des Malteser Hilfsdienstes, probten am Samstag, 15.10.2011 im CINEPLEX-Kino in Memmingen im Rahmen einer sogenannten EMTS-Übung (Erste medizinische/taktische Sichtung). EMTS kommt zum Tragen bei Unglücken und Zwischenfällen, wo mit einer hohen Anzahl von Verletzten gearbeitet werden muss. Unterstützt wurden die Kräfte des Rettungsdienstes durch Beamte aus dem Polizeipräsidium Schwaben Süd/West und der Polizeiinspektion Memmingen.

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Ein Übungsstab hatte diese Großübungen über Wochen hinweg vorbereitet. Damit für die Helfer der Einsatz möglichst realistisch sich darstellt, wurden rund 40 Statisten von freiwilligen Helfern gemimt. Es wurden Verletzungen dargestellt, die dem Unglücksszenario zugeordnet werden können wie man unschwer auf den Bildern erkennen kann. Weitere 40 Helfer waren im Kino verteilt um einen ordentlichen Betrieb abzubilden.

Das erste Szenario ging davon aus, dass sich im Cineplex-Kino Memmingen ein bewaffneter Amokläufer aufhält und dieser, Geiseln genommen hat und schießt. Hier war die Problematik, dass der Notruf der an die Einsatzkräfte weitergeleitet wurde, nur von einer Person sprach, die sich psychisch in einer Extremsituation befand. Der Amokläufer wurde von einem Polizeibeamten dargestellt. Der Beamte schaffte es, mit seinem Geschrei, dem Drohen mit der Waffe und den Schüssen, eine realistische Kulisse zu schaffen.

Der Amokläufer hatte sich im Kino 3 mit seinen zum Teil bereits verletzten Geiseln verschanzt. Die erste eintreffende Rettungswagenbesatzung ging davon aus im Kino jemanden anzutreffen, der sie in die Lage einweist. Polizeikräfte waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht anwesend. Sie betraten das Kino, sichteten Raum für Raum und wurden dann in Kino 3 vom Amokläufer in Empfang genommen. Sie ergriffen die Flucht. Meldeten über Funk die Lage an die Einsatzzentrale und forderten Unterstützung an. … Es wurde dann angenommen, dass die Einsatzkräfte der Polizei den Amokschützen ausschalten konnten und so die Lage für die Rettungsdienstkräfte sicher war.

Die Verletzten wurden durch die EMTS-Kraft gesichtet und gekennzeichnet. Weitere Helfer kümmerten sich dann um die Versorgung und Verbringung der Verletzten.

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Im Anschluss an die Lage gab es dann eine Besprechung, bei der Übungsbeobachter Stärken und Schwächen festgestellt haben und Verbesserungsvorschläge in die Diskussion einbrachten. Im Anschluss an Teil 1 der Übung wurde im Kino für die Kräfte ein Informationsfilm der Polizei Bayern gezeigt, der das Vorgehen bei solch schwierigen Situationen seitens der Polizei aufzeigt.

Punkt 11.00 Uhr begann Teil 2 der Übung. Im Cineplex-Memmingen wurde angenommen, dass es zu einer Bombendrohung gekommen ist und das Kino geräumt werden muss. Beamte der Polizeiinspektion Memmingen trafen vor Ort ein und besprachen sich kurz mit dem Geschäftsführer im Kino. Sofort wurde mit der Räumung der Anlage begonnen. Dies verlief sehr ruhig und diszipliniert.

Plötzlich, während der Räumung, explodierte die Bombe im vorderen Bereich des Kinos. Zwischen 40 und 50 geschminkte Laiendarsteller lagen im Vorraum. Der sofort verstärkte Rettungsdienst musste sich hier einen Überblick verschaffen und schon wie im ersten Teil der Übung Führungsstrukturen bilden.

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In Teil 2 der Übung wurde auch das Klinikum Memmingen mit eingebunden. Zwei Schwerverletzte wurden nach der Erstversorgung im Kino dorthin verbracht und dort von zwei Notfallteams in Empfang genommen. Sie wurden dort in sogenannten Schockräumen behandelt.

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Es war eine gelungene Tagesübung für die Einsatzkräfte von Rettungsdienst und Polizei. Man konnte unter realistischen Bedingungen und einer extremen Anspannung das Erlernte unter Beweis stellen und vertiefen. Eine Übung ist dazu da Fehler machen zu dürfen und über Fehler zu sprechen – dies war der Grundgedanke dieses Tages.

Das Vorbereitungsteam und die Übungsleitung, haben sich sehr viel Mühe gegeben und Einsatz gezeigt hat. Bedanken muss man sich aber auch bei der Geschäftsführung der BUZIL Werke in Memmingen, die Räumlichkeiten für die Verpflegung und Bereitstellung der Kräfte zur Verfügung gestellt haben und nicht zu letzt dem CINEPLEX-Kinobetreibern, die hier den Einsatzkräften ihre Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt haben.