Fürstenfeldbruck | „Rip-Deal-Betrüger“: Zwei Tatverdächtige in Mailändischen Restaurant festgenommen

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Mit großer Unterstützung der italienischen Behörden und des Landeskriminalamts Wien gelang es Ermittlern der Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck unter Federführung der Staatsanwaltschaft München II am Samstag, 13.04.2024, zwei Tatverdächtige in einem Restaurant in Mailand festzunehmen. Die Männer sind dringend tatverdächtig, im großen Stil junge Start-Up Unternehmen in betrügerischer Art und Weise mit der sogenannten „Rip-Deal-Masche“ zu schädigen. Noch bevor es den beiden Tatverdächtigen gelang, ihren Deal abzuschließen, griffen Einsatzkräfte der italienischen Polizei vergangenen Samstagnachmittag im Stadtbezirk Navigli zu und vollzogen die von der Staatsanwaltschaft München II erwirkten europäischen Haftbefehle.

Bei den beiden Festgenommenen handelt es sich um einen 29-jährigen kroatischen Staatsbürger und einen 35-jährigen Staatenlosen. Sie sollen nun nach Deutschland ausgeliefert werden, um sie hier einem Strafverfahren zuzuführen.

Die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck führt bereits seit längerer Zeit Ermittlungen gegen sogenannte „Rip-Deal-Betrüger“:

Die Masche der Kriminellen ist dabei fast immer die Gleiche. Unter dem Begriff „Rip-Deal“ (aus dem Englischen, to rip: jemanden ausnehmen, neppen; deal = Handel, Geschäft) sind Betrugs-, Raub- und Diebstahlsdelikte zu verstehen, die alle nach einem bestimmten Muster ablaufen und deren Opfer unter anderem klein- und mittelständische Unternehmen auf der Suche nach einem Kreditgeber sind. Die Begehungsweise wird gelegentlich auch „Mailänder Betrugsmasche“ genannt.

So auch im vorliegendem Fall: Einem Unternehmer wurde von vermeintlichen Kreditgebern eine zinsgünstige Investition in Höhe von über zwei Millionen Euro zugesagt. Zehn Prozent der Summe sollte das Opfer noch während des Restaurantbesuchs zur Vertragssicherheit auf ein Bitcoin-Konto transferieren. Die Täter versuchen bei dieser Gelegenheit die Zugangsdaten des Bitcoins-Konto auszuspähen, um die vom Opfer hinterlegte „Sicherheit“ umgehend weiter zu transferieren. Anschließend brechen sie, so ist es Masche, den Kontakt ab.

Soweit kam es jedoch in diesem Fall nicht. Umfangreiche polizeiliche Ermittlungen und eine hervorragende grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit den benachbarten italienischen und österreichischen Behörden konnten den sich anbahnenden Betrug durch einen sofortigen Zugriff rechtzeitig verhindern.

Das Polizeipräsidium Oberbayern Nord bedankt sich bei den eingesetzten Kräften, insbesondere die des benachbarten Ausland, für die hervorragende Zusammenarbeit.