Pfronten | Das Geschäft mit der Liebe: Liebesbetrüger erbeuten eine hohe Summe

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Ein 83-jähriger Mann wurde in den vergangenen Wochen Opfer von sogenannten Love-Scammern. Eine angebliche Frau aus der Schweiz täuschte eine Liebesbeziehung vor und brachte den Geschädigten zur Übersendung von insgesamt einem vierstelligen Betrag.

Die Masche mit der vorgegaukelten Liebe

So genannte Liebesbetrüger suchen im Internet bewusst nach Online-Bekanntschaften, die sie dann um Geld betrügen können. Dazu nutzen sie nicht nur die bekannten sozialen Netzwerke, sondern vermehrt auch Messengerdienste.

Auf der Suche nach der großen Liebe versuchen viele über das Internet andere kennenzulernen. Das machen sich auch Betrüger zu Nutze. Sie sprechen über soziale Netzwerke, Dating-Portale, aber auch immer mehr über Messenger Personen an und täuschen ihnen eine Beziehung vor. Diese Betrugsform ist unter Romance‑Scamming oder Love‑Scamming bekannt.

Unabhängig vom genutzten digitalen Kommunikationskanal haben die Betrüger nur ein Ziel: Sie wollen von ihren Opfern Geld und andere finanzielle Gegenleistungen erbetteln. Oft haben sie vorher über viele Wochen hinweg ernsthaftes Interesse an ihrer Online-Bekanntschaft vorgetäuscht – deswegen fällt es Betroffenen oft nicht schwer, einer ersten Geldforderung nachzukommen. Seinem Partner oder der Partnerin würden die meisten schließlich auch Geld leihen. Doch das ist oft der Anfang von weiteren Geldforderungen oder weiteren Bitten um finanzielle Gefallen.

In vielen Fällen operieren die Täter aus dem Ausland.

Der aktuelle Fall aus Pfronten

PFRONTEN. Auf eine mutmaßliche Liebesbetrügerin fiel ein 83-jähriger Mann hinein und verlor dadurch über einen Zeitraum von zwei Monaten insgesamt etwa 25.000 Euro. Die vermeintliche Frau, welche angab Boutiquebesitzerin in der Schweiz zu sein, trat mit dem Geschädigten mittels E-Mail in Kontakt. Im weiteren Verlauf spiegelte die Betrügerin vor, einen schwer kranken Sohn zu haben, welcher dringend ärztliche Hilfe benötigte. Aufgrund dieser angeblichen Notsituation bewegte die Frau den 83-Jährigen zu einer Zahlung eines zunächst niedrigen vierstelligen Betrags. Aufgrund der getätigten Überweisung gab die Betrügerin weitere Vorwände für Zahlungen an, sodass der Mann letztlich insgesamt etwa 25.000 Euro auf ausländische Konten überwies. (PI Füssen)

Die Zahlen zur Masche

IM Jahr 2022 wurden im Polizeipräsidium Schwaben Süd/West 43 erfolgreiche Fälle der Betrugsmasche „Love-Scamming“ bekannt. Die Betrüger erzielten dabei eine Summe von fast einer Million Euro. In diesem Jahr wurden bereits 45 Fälle mit einer Gesamtschadenssumme von über zwei Millionen Euro.

Im Landkreis Ostallgäu wurden im letzten Jahr neun erfolgreiche Fälle mit einer Schadenssumme von knapp 280.000 Euro angezeigt. In diesem Jahr wurden bereits zwei Fälle mit einer Gesamtschadenssumme von knapp 26.000 Euro bekannt.

Seien Sie misstrauisch beim Online-Dating
  • Schützen Sie private Daten: Seien Sie zurückhaltend bei der Veröffentlichung persönlicher Daten wie Ihrer Anschrift oder dem Geburtsdatum und mit Auskünften über Ihren Arbeitgeber. Romance‑Scammer suchen beispielsweise in sozialen Netzwerken nach ihren Opfern. Mit jeder Information haben sie dadurch ein Mittel mehr, um ihre Opfer zu täuschen und anschließen um Geld zu bitten.
  • Geben Sie möglichst wenig von sich preis: Bevor Sie etwas veröffentlichen, fragen Sie sich immer, ob andere das über Sie wirklich wissen sollten. Je mehr andere über Sie wissen, desto eher können Sie mit besonders sensiblen Informationen unter Druck gesetzt werden. Das machen sich auch Erpresser beispielsweise beim sogenannten Sextortion zu Nutze.
  • Verwenden Sie Sicherheitseinstellungen: Nutzen Sie Privatsphäre-Einstellungen der Netzwerke und Messengerdienste für Ihren Schutz. Wer sein Profil nur für Freunde einsehbar macht, schützt sich auch vor unbekannten Cyber-Mobbern oder Cyber‑Stalkern.