Für einen Flughafen gibt es zahlreiche Gesetze und Verordnungen. Vieles davon ist in den Empfehlungen der Internationalen Zivilluftfahrt (ICAO) geregelt. Darin ist auch vorgeschrieben, dass alle zwei Jahre eine umfangreiche Notfallübung an den Flughäfen abzuhalten ist.
Am Allgäu Airport war es am Freitagabend, 21.04.2023, wieder einmal so weit. Eigentlich sollte die Übung bereits im Herbst 2022 stattfinden, musste aber aufgrund terminlicher Gründe abgesagt werden.
Angenommen wurde, dass ein Airbus A319 mit 79 Personen besetzt, im Anflug auf die Landebahn 24 zu tief einfliegt und mit der Anflugsbefeuerung kollidiert. Dabei Platz ein Reifen des Hauptfahrwerk und der Airbus kommt von der Piste ab und kommt südlich der Landebahn im unwegsamen Gelände zum Stehen. Eine zerstörte Flugzeughalle, diverse untergestellte Fahrzeuge und er Bereich der Kartbahn sind ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen worden. Fluggäste sind teils im Flugzeug eingeschlossen oder laufen in Panik in ein angrenzendes Waldstück.
Vom Tower wird der Notfall beobachtet und umgehend Flughafenalarm ausgelöst. Der Flugverkehr wird sofort eingestellt, anfliegende Maschinen umgeleitet. Die Flughafenfeuerwehr des Allgäu Airport rückt aus. Umgehend wird mit der Brandbekämpfung der verunglückten A319 begonnen. Parallel dazu bereiten sich Einsatzkräfte unter Atemschutz vor, zur Maschine vorzudringen. Die Integrierte Leitstelle Donau-Iller hat über den Tower Memmingerberg den Flugunfall gemeldet bekommen und alarmiert die örtlichen Feuerwehren und Rettungsdienste nah Notfallplan. Wenige Minuten später rückten die Unterstützungskräfte aus Memmingerberg, Benningen und Memmingen an. Zahlreiche Rettungswagen fahren den Unglücksort an. Die Polizei hält Rettungswege für die Kräfte frei und sichert die Unglücksstelle.
Eine Einsatzleitung wird gebildet und die Kräfte koordiniert eingesetzt. Immer wieder wird die Lage neu bewertet und daran die Maßnahmen angepasst.
Die im Waldstück vermissten Personen konnten durch den Einsatz von Drohnen des THW Memmingen lokalisiert werden und von Kräften der Feuerwehr zur Sammelstelle verbracht werden.