Apfeltrach | „Teerkolonne“ im Bereich Unterallgäu unterwegs

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Am Montagmorgen, 03.04.2023, wurde ein Mann bei einer Firma in Apfeltrach vorstellig und gab sich als Asphaltarbeiter aus. Er bot dem Prokuristen an, dass seine Firma unverzüglich Ausbesserungsarbeiten an dem Hof der Firma ausführen könnte. Von einer vorherigen Baustelle sei noch heißer Asphalt übrig, welcher andernfalls entsorgt werden müsse. Der Prokurist willigte darin ein, eine kleine Fläche von circa 39 Quadratmetern ausbessern zu lassen. Nur kurze Zeit später trafen zwei Baustellenfahrzeuge mit französischen Kennzeichen und fünf Arbeiter an der Firma ein und begannen die Arbeiten.  Als der Prokurist nach circa drei Stunden die Arbeiten überprüfen wollte, musste er feststellen, dass eine Fläche von circa 170 Quadratmetern asphaltiert wurde. Ein Teil davon befindet sich bereits auf einem anderen Grundstück. Aufgrund der qualitativ minderen Arbeiten wird derzeit geprüft, ob und in welcher Höhe Sachschaden entstand. So wurde die Asphaltdecke über einen Kanaldeckel verlegt und ein Teil des Hofes bis zu drei Zentimeter angehoben. Richtigerweise veranlasste der Prokurist keinerlei Zahlungen der horrenden Rechnung.

Bei diesem Fall handelt es sich mutmaßlich um einen weiteren Fall der sogenannten „Teerkolonne“. Die Arbeiter Ad-Hoc bieten an der „Haustür“ schnelle und preiswerte Asphalt- oder Teerarbeiten an. Dabei ist die Arbeit zumeist minderwertig und es handelt sich um Schwarzarbeit. Sollte Teer statt Asphalt verwendet werden, stellt dies eine Gesundheitsgefährdung dar, die auch strafrechtlich geahndet wird. Die ohnehin geschädigten Eigentümer müssen dann auch noch für das Entfernen und Entsorgung des Teers aufkommen.

Nach einer Sofortmeldung der Polizeiinspektion Mindelheim meldeten sich mehrere Personen, welche ebenfalls von den Arbeitern angesprochen wurden. Zeugen, die Angaben zu den Personen, Aufenthalts- und Übernachtungsstätten oder Kennzeichen der verwendeten Baustellenfahrzeuge machen können, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 08261/7685-0 bei der Polizei Mindelheim zu melden.

Die Polizei rät, dass grundsätzlich Arbeiten, die an der Haustür angeboten werden, nicht oder nur unter höchster Vorsicht angenommen werden sollten. Unter Umständen machen sich auch die Auftraggeber bei der Beauftragung von „Schwarzarbeiten“ strafbar. Die ausführenden Firmen sind zumeist nicht mehr erreichbar, jegliche Reklamationsversuche sind im Nachgang wenig erfolgsversprechend.

Die Polizei prüft nun, ob sich die bislang unbekannten Täter eines Betruges schuldig gemacht haben.