Oberallgäu | Falscher Polizeibeamter fast erfolgreich – Taxifahrerin vereitelt Betrugsversuch

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Am Dienstag, 10.01.2023, erhielt ein 80-Jähriger aus dem Landkreis Oberallgäu einen Anruf eines falschen Polizeibeamten. Der Geschädigte hatte sich bereits auf den Weg zu seiner Bank gemacht, um Geld abzuheben. Dank einer aufmerksamen Taxifahrerin und ihrer Kollegin in der Taxizentrale konnte der 80-Jährige noch rechtzeitig vor einem größeren Schaden bewahrt werden.

Was ist im Landkreis Oberallgäu passiert?

Ein 80-jähriger Mann hatte am Montagmittag einen Anruf von einem falschen Polizisten erhalten, welcher ihn informierte, dass angeblich von seiner Bank Daten an Kriminelle herausgegeben wurden. Er solle doch so viel Geld wie möglich abheben und damit sichern. Der Mann bestellte sich ein Taxi und ließ sich von seinem Wohnort zur Bank fahren. Unterwegs erhielt er vom Täter einen weiteren Anruf und wurde in ein Gespräch verwickelt. So war der Täter immer über den aktuellen Stand informiert. Gegenüber der Taxifahrerin gab der Rentner nur an, einen größeren Betrag abheben zu wollen. Da der Frau dies komisch vorkam, informierte sie ihre Zentrale, welche wiederum Kontakt zur Bank aufnahm. Der dortige Bankmitarbeiter gab den geforderten Betrag von 18.000 Euro nicht heraus, bis der Sachverhalt von der hinzugerufenen richtigen Polizei aufgeklärt werden konnte.

Worum geht es?

Die falschen Polizeibeamten teilen den Geschädigten bei dieser Variation des Betrugs mit, dass dessen Vermögen bei der Bank nicht mehr sicher sei. Bei den Bankangestellten handele es sich um Kriminelle, die es zum Ziel hätten, den Geschädigten zu betrügen oder zu bestehlen. Daher fordern sie die Geschädigten auf, sämtliches Bargeld und Wertgegenstände bei der Bank abzuholen und zu Hause aufzubewahren. Folgt der Geschädigte diesem Aufruf, melden sich die Betrüger erneut und lassen sich Seriennummern der Geldscheine geben, um daraufhin festzustellen, dass es sich vorgeblich um Falschgeld handele und dieses von der vermeintlichen Polizei für die weiteren Ermittlungen sichergestellt werden müsse. Während ihrer Tat versuchen die Täter ihre Opfer stetig am Telefon zu halten, um eine Kontaktaufnahme mit Angehörigen und der „richtigen“ Polizei zu verhindern und um zusätzlich Druck aufzubauen.

Wie hoch ist der Schaden?

Mit der Betrugsart des „Falschen Polizeibeamten“ erlangten Callcenterbetrüger im Jahr 2022 im Bereich des Polizeipräsidium Schwaben Süd/West über 300.000 Euro. Von über 1.000 gemeldeten Fällen waren davon 36 für die Betrüger erfolgreich.

Wie verhalte ich mich richtig?

Die Polizei rät:

  • Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung.
  • Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis.
  • Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt. Suchen Sie die Telefonnummer der Behörde selbst heraus oder lassen Sie sich diese durch die Telefonauskunft geben. Wichtig: Lassen Sie den Besucher währenddessen vor der abgesperrten Tür warten.
  • Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten.
  • Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.
  • Bitte sprechen Sie auch mit Verwandten, Bekannten und Ihren Nachbarn über das Phänomen!