Schwaben Süd/West | Beute per Messenger-Nachricht – Drei neue Fälle

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Die Welle betrügerischer Nachrichten über einen bekannten Messenger-Dienst reißt nicht ab. Erneut ermittelt die Polizei in drei Fällen, die sich über das gesamte Zuständigkeitsgebiet erstrecken.

Fall 1:

KEMPTEN | Am 06.09.2022 erhielt eine 65-jährige Frau eine Nachricht über eine bekannte Messenger-App von ihrer vermeintlichen Tochter. Die unbekannte Täterschaft überzeugte die Geschädigte in gewohnter Begehungsweise, dass sie den Telefonanbieter gewechselt habe und nun unter der neuen Nummer zu erreichen sei. Im weiteren Verlauf wurde die Frau um eine niedrige vierstellige Summe betrogen, da sie zwei Rechnungen begleichen sollte.

Fall 2:

SCHWANGAU | Ein bislang unbekannter Täter gab sich über eine Nachricht einer Messenger-App als Sohn eines 73-jährigen aus. In der Nachricht bat der Täter den Vater um eine Überweisung in Höhe eines vierstelligen Betrags. Da der Geschädigte der Annahme war, sein Sohn brauche Hilfe, überwies er das Geld. Nachdem der vermeintliche Sohn nochmals um eine Überweisung bat, überwies der Mann erneut einen vierstelligen Betrag. Erst nach Rücksprache mit der Mutter des Sohnes wurde der Betrug erkannt.

Fall 3:

NEU-ULM | Am 05.09.2022 kam es im Stadtgebiet zu einem erfolgreichen Betrug mittels einer Nachricht über eine Messenger-App. Eine 76-jährige Frau erhielt die Info vermeintlich von ihrer Tochter, welche eine neue Telefonnummer hätte. Die Geschädigte wurde durch die vermeintliche Tochter gebeten, eine Rechnung in Höhe einer niedrigen vierstelligen Summe zu begleichen. Die 76-Jährige begab sich daraufhin zu ihrer Hausbank, um die Überweisung zu tätigen. Der Bankangestellte machte die Geschädigte noch auf die Betrugsmasche aufmerksam. Da die Tochter nicht erreicht wurde, wurde die Überweisung trotzdem durchgeführt. Nachdem die Geschädigte ihre Tochter am Abend erreichte, fiel ihr der Betrug auf, weshalb eine Anzeige erstattet wurde.

Wie können Sie die Nachrichten erkennen?
  • Meldet sich ein neuer, unbekannter Kontakt?
  • Gibt der Kontakt sich als Angehöriger aus?
  • Will er Geld von Ihnen?
  • Kann er angeblich nicht anrufen oder eine Sprachnachricht senden?

Wenn Sie alle Fragen mit „Ja“ beantworten können: Vorsicht – Betrug!

Welcher Schaden entsteht?

Im laufenden Jahr verzeichneten die Polizeidienststellen des Präsidiums bereits rund 120 erfolgreiche Fälle. Alleine im August wurden der Polizei 93 Versuche und 19 erfolgreiche Fälle gemeldet. In einem Monat entstand dabei ein Schaden von mehr als 50.000 Euro, im gesamten Jahr mit dieser Masche bereits deutlich mehr als 300.000 Euro.