Mehr als 160 Festnahmen bei Demonstration zum 1. Mai in Istanbul

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Am Tag der Arbeit ist es in Istanbul zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Teilnehmern einer verbotenen Demonstration gekommen. Mehr als 160 Menschen seien festgenommen worden, teilten die Behörden am Sonntag mit. Die Menschen hätten sich ungeachtet des von den Behörden im Vorfeld verhängten Demonstrationsverbots „illegal versammelt“. Sie hätten sich dann geweigert, trotz Polizeiwarnungen die Veranstaltung aufzulösen.
Auf Bildern der Nachrichtenagentur AFP ist zu sehen, wie Einsatzkräfte in der Nähe des Taksim-Platzes gewaltsam gegen Demonstranten vorgehen und Menschen teilweise wegschleifen. Zuvor hatten sich mehrere tausend Menschen auf der asiatischen Seite von Istanbul und damit in deutlicher Entfernung zum Taksim-Platz an einer offiziell genehmigten Kundgebung der Gewerkschaften beteiligt. 
Der für seine regierungskritischen Proteste bekannte Taksim auf der europäischen Seite der Metropole wurde derweil von einem Großaufgebot an Sicherheitskräften abgeriegelt. Als Menschen trotzdem versuchten, dorthin zu gelangen, gingen die Einsatzkräfte gewaltsam gegen sie vor. Auf dem Taksim-Platz waren bei einer Versammlung am 1. Mai 1977 mehr als 30 Menschen getötet worden, für die damaligen Schüsse auf die Demonstranten wurden radikale Nationalisten verantwortlich gemacht.
jes/dja

© Agence France-Presse