Kaufbeuren – Biessenhofen | Messengerdienst-Betrüger schlagen im Ostallgäu zu

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Erneut gelang es Betrüger mit einem vorgetäuschten Verwandtschaftsverhältnis über Nachrichten in einem Messengerdienst an Geld zu gelangen. Diesmal traf es zwei Geschädigte in der Stadt Kaufbeuren und dem Landkreis Ostallgäu.

Die Fälle

KAUFBEUREN | Am Montagnachmittag wurde eine 56-Jährige Opfer der Betrugsmasche per Handy. Ein unbekannter Täter schrieb unter einer neuen, der Frau unbekannten Nummer eine Handy-Nachricht, gab sich als Tochter der 56-Jährigen aus und bat sie, eine niedrige vierstellige Summe auf ihr angebliches Konto zu überweisen, da sie zwei Rechnungen zu begleichen hätte. Als die 56-Jährige dann eine weitere Nachricht mit der Bitte nochmals Geld zu überweisen erreichte, kam dies der Geschädigten komisch vor und der Verdacht des Betrugs hat sich letztlich bestätigt.

BIESSENHOFN, LKRS, OSTALLGÄU | Eine 64-jährige Frau erhielt eine Nachricht über einen bekannten Messengerdienst von einer ihr unbekannten Handynummer, der sich als ihr Sohn ausgab. Er schrieb, dass sein Handy kaputt sei und er deshalb ein kleines Problem habe. Er müsse zwei Überweisungen für ein neues Laptop tätigen und forderte die 64-Jährige auf, die zwei Summen in ebenfalls einer niedrigen vierstelligen Höhe an das angegebene Konto zu überweisen. Arglos schrieb sie einen Überweisungsträger und warf diesen bei ihrer Bank in den Briefkasten. Erst am nächsten Tag fiel ihr auf, dass es sich um einen Betrug handeln könnte und sie setzte sich umgehend mit ihrer Bank in Verbindung, dass der Überweisungsträger nicht in den Zahlungsverkehr gerät. Die Bankmitarbeiter konnten dies noch verhindern, somit erlitt sie keinen Schaden.

Die Zahlen

Entstand 2021 im gesamten Präsidium noch ein Schaden von rund 14.500 Euro durch die neuartige Betrugsmasche, so die Gesamtsumme für 2022 bereits bei über 50.000 Euro. Die Zahlen sind also stark ansteigend, die Masche verbreitet sich schnell.

Ähnlich verhält es sich auch mit den gemeldeten Fällen: Letztes Jahr wurden in der Stadt Kaufbeuren und der Landkreis Ostallgäu insgesamt 4 Fälle gemeldet, dieses Jahr waren es Anfang der Woche schon 16, also viermal so viel.

Die Tipps

  • Wenn Sie von Ihnen bekannten Personen unter einer unbekannten Nummer kontaktiert werden, speichern Sie die Nummer nicht automatisch ab.
  • Fragen Sie bei der Ihnen bekannten Person unter der alten Nummer nach.
  • Bitten Sie um eine Sprachnachricht des Absenders.
  • Aufforderungen zu Geldüberweisungen über Messenger-Apps sollten Sie immer misstrauisch machen. Überprüfen Sie die Überweisung.
  • Achten Sie auf die Sicherheitseinstellungen Ihres verwendeten Nachrichtendienstes.
  • Bitte sprechen Sie auch mit Verwandten, Bekannten und Ihren Nachbarn über das Phänomen!