Memmingen | Vor einem Jahr: Gasexplosion beim Bayerischen Roten Kreuz (BRK)

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Ein gewaltiger Knall am Donnerstagmorgen vor einem Jahr, der 05.02.2021, kurz vor 6 Uhr in der Memminger Donaustraße. Fensterscheiben zerbersten, Rahmen werden aus ihrer Verankerung gedrückt, eine Zwischenwand auf der Rettungswache des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) fliegt in die Küche. Trümmerteile fliegen über die vierspurige Donaustraße. Wenige Minuten später, Feuerwehr, Rettungsdienst, Notärzte, Polizei und THW vor Ort.

Die erste Meldung der Polizei zu den Verletzten: „Die Einsatzkräfte bargen fünf verletzte Personen im Alter von 23 bis 58 Jahren aus dem Gebäude. Ein 23-Jähriger, ein 25-Jähriger und ein 36-Jähriger wurden leicht verletzt, im Krankenhaus behandelt und wieder entlassen. Ein 58-Jähriger verblieb vorsorglich in stationärer Behandlung, nachdem er durch eine Trockenbauwand am Kopf verletzt wurde. Die vorgenannten Personen waren Angehörige des Roten Kreuzes. Eine 56-jährige Reinigungskraft einer externen Firma wurde durch die Explosion schwer verletzt und mit einem Rettungshubschrauber in eine Unfallklinik geflogen.“

Die Spuren der Explosion sind noch da, auch nach einem Jahr. Die Reinigungskraft kämpft noch mit den Erlebnissen und der Verletzungen und auch Teile des betroffenen Rettungsdienstpersonals sind noch nicht über die Geschehnisse hinweg. Auch baulich sind die Schäden noch nicht alle instand gesetzt. Der Schulungsraum muss saniert werden, dort hat es das Flachdach angehoben. Die beiden Fenster am Wachleiterbüro sind ersetzt worden und eingeputzt. Lange hat es gedauert bis die Spuren der Explosion in den Gängen der Wache beseitigt waren.

Die Ursache für diese Katastrophe ist aller Wahrscheinlichkeit nach auf eine Undichtigkeit der Gashausanschlussleitung eines benachbarten Gebäudes zurückzuführen, so das Ermittlungsergebnis der Spezialisten vom Bayerischen Landeskriminalamt in München, der Kripo Memmingen und der Staatsanwaltschaft. Das Erdgas hat sich entlang der unterirdischen Gasleitung seinen Weg gesucht und über einen stillgelegten Gasanschluss ist es ins Gebäude des BRK geströmt. Auch im Gebäude breitete sich das Erdgas weiter aus. Im Büroraum des Wachleiters bildete sich dann ein zündfähiges Luft-Gas-Gemisch, das durch eine nicht näher bekannte Zündquelle, mutmaßlich ein elektrisches Gerät, gezündet wurde. Ein Fremdverschulden schlossen die Ermittler aus.

Das BRK konnte trotz des Unglücks den Rettungsdienst weiter aufrechterhalten und auch die Ehrenamtlichen Helfer waren jederzeit einsatzbereit. Eine Woche mussten die Rettungsdienstler in die Wache der Kollegen vom Malteser-Hilfsdienst (MHD) mit einziehen, bis die eigene Rettungswache wieder begehbar war. Auch bei den Erste-Hilfe-Kurse gab es nur eine kurze Unterbrechung. Man konnte diese bei der BRK-Bereitschaft Ottobeuren durchführen.

 

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