Neu-Ulm | Polizei: Gesuchter Drogenhändler wird rabiat und beleidigend

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Am späten Dienstagabend, 20.09.2021, gelang Zivilfahndern der Lindauer Grenzpolizei eine nicht alltägliche Festnahme.

Die Fahnder waren gegen 22.00 Uhr am Bahnhof in Neu-Ulm eingesetzt, als ihnen unter den ankommenden Fahrgästen ein 21-jähriger Gambier aufgefallen war. Zunächst wurde der ledige Mann einer ausländerrechtlichen Kontrolle unterzogen. Ausweispapiere führte der anfangs noch friedliche Mann nicht mit sich. Die Überprüfung seiner angegebenen Personalien ergab eine Fahndungsausschreibung der Ausländerbehörde des Alb-Donau-Kreises, die den abgelehnten Asylbewerber seit Juli 2021 zur Aufenthaltsermittlung in das Fahndungssystem eingestellt hatte. Aufgrund einer angedrohten Abschiebung war der seit 2015 in Deutschland lebende Mann wohl untergetaucht.

Bei der Durchsuchung nach seinen Ausweispapieren konnten die Beamten bei dem 21-Jährigen insgesamt 100 Gramm Marihuana auffinden. Nach der Verbringung zur Polizeiinspektion Neu-Ulm änderte der vorläufig Festgenommene rasch sein Verhalten. Er wurde zunehmend aggressiv, beleidigte die eingesetzten Polizeibeamten massiv und widersetzte sich der Unterbringung in der Haftzelle.

Die Staatsanwaltschaft Memmingen ordnete eine Durchsuchung der in Erfahrung gebrachten Anlaufadresse des mutmaßlichen Rauschgifthändlers im nahen Biberach an. Beamte der Baden-Württemberger Polizei durchsuchten zusammen mit den Lindauer Grenzbeamten ein völlig verwahrlostes Anwesen, das dem 21-Jährigen von einer Bekannten zur Verfügung gestellt worden war. Weiteres Rauschgift konnte zwar nicht aufgefunden werden, jedoch wurde ein aufgefundener E-Scooter zur weiteren Überprüfung sichergestellt. Da kein Nachweis über den rechtmäßigen Erwerb vorhanden ist, gilt es nun zu ermitteln, ob dieser aus einem Eigentumsdelikt stammen könnte. Weiterhin wurde das Mobiltelefon des Mannes zur Beweissicherung sichergestellt.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Memmingen wurde der 21-Jährige am Mittwoch der zuständigen Ermittlungsrichterin beim Amtsgericht Memmingen vorgeführt, die einen Haftbefehl erließ. Der bereits mehrfach wegen Rauschgiftdelikten in Erscheinung getretene Mann wurde im Anschluss in eine bayerische Justizvollzugsanstalt eingeliefert.

Die aus Rumänien stammende Bekannte des Gambiers erwartet nun zumindest eine Anzeige wegen Beihilfe zu dem illegalen Aufenthalt ihres Bekannten. Die weitere Sachbearbeitung des Handels mit Betäubungsmittel obliegt der Kriminalpolizei Neu-Ulm.