Neu-Ulm | Mit Phishing-Email um Geld gebracht – Vierstelliger Schaden entstanden

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Eine Frau erhielt eine Mail, die vermeintlich von ihrer Bank stammte und die Aufforderung enthielt, Daten zu ändern. Sie stellte nach den Änderungen unberechtigte Abbuchungen in vierstelliger Höhe fest.

Der Fall

In der Mail, die die Frau am Donnerstag, den 26.08.2021 erreichte, wurde sie durch die Täterschaft aufgefordert, ihre Zugangsdaten samt TAN preiszugeben. Grund dafür seien notwendige Änderungen ihres Kontos seitens der Bank. Kurze Zeit nach Eingabe der Daten in einer Eingabemaske auf der vermeintlichen Homepage der Bank, bemerkte die Geschädigte eine rechtswidrige Abbuchung eines vierstelligen Betrags von ihrem Konto und erstattete Anzeige wegen Betrugs.

Die Masche

Die Täter versenden fingierte E-Mails, so genannte Phishing-Mails, oder treten in sozialen Netzwerken als vertrauenswürdige Person auf. Sie wollen Empfänger dazu veranlassen, persönliche Daten wie Zugangsdaten, Passwörter, Transaktionsnummern usw. preiszugeben. Internetbetrüger ködern ihre Opfer mit fingierten E-Mails und führen sie auf professionell gestaltete Internetseiten. Dort sollen sie ihre Zugangsdaten eingeben.
Mit den abgefischten persönlichen Daten können Betrüger Missbrauch betreiben („Identity Theft“ = Übernahme einer fremden Identität) und mit der vorgegaukelten Identität im Namen des Geschädigten online nahezu alle Geschäfte abwickeln (Geld überweisen, Dispokredit ausschöpfen, Online-Einkäufe tätigen etc.). So entsteht Jahr für Jahr ein beträchtlicher wirtschaftlicher Schaden.

Die Zahlen

Bei der Betrugsmasche kommen erhebliche Summen an ergaunertem Geld zusammen. Im vergangenen Jahr registrierte das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West insgesamt 151 Fälle, von denen über 100 erfolgreich waren. Dabei erlangten die Betrüger mehr als eine Million Euro. In diesem Jahr liegt die Zahl der Anzeigen bereits jetzt bei ebenfalls rund 150, davon war rund die Hälfte aus Betrügersicht von Erfolg gekrönt. Auch die Schadenshöhe erreicht bereits jetzt das Vorjahresniveau!

Im Landkreis Neu-Ulm bearbeitete die Polizei im letzten Jahr insgesamt 26 Fälle, dieses Jahr sind es bereits 30. Im vergangenen Jahr entstand bei 18 erfolgreichen Fällen ein Schaden von rund 50.000 Euro, dieses Jahr bei 11 erfolgreichen Fällen bislang von etwa 18.000 Euro.

Die Hinweise

Beachten Sie: Kreditkarteninstitute werden solche Schreiben niemals versenden und Sie zur Eingabe persönlicher Daten im Internet auffordern – auch nicht um der Sicherheit willen.
• Vergewissern Sie sich, mit wem Sie es zu tun haben. Überprüfen Sie die Adressleiste in Ihrem Browser. Bei geringsten Abweichungen sollten Sie stutzig werden. Tragen Sie ständig benötigte Internet-Adressen in die Favoritenliste Ihres Browsers ein.
• Klicken Sie niemals auf den angegeben Link in der übersandten E-Mail. Geben Sie die Startseite Ihrer Bank selbst im Browser ein.
• Kreditinstitute fordern grundsätzlich keine vertraulichen Daten per E-Mail oder per Telefon oder per Post von Ihnen an. Halten Sie in solchen Fällen Rücksprache mit Ihrer Bank.
• Übermitteln Sie keine persönlichen oder vertraulichen Daten (bspw. Passwörter oder Transaktionsnummern) per E-Mail.
• Laden Sie Programm nur über die Internetseite der Bank herunter. Nutzen Sie keine Links und öffnen Sie keine angehängten Dateien. Nutzen Sie Antivirenprogramme und Firewalls.
• Geben Sie persönliche Daten nur bei gewohntem Ablauf innerhalb der Online-Banking-Anwendung Ihres Kreditinstituts an.
• Beenden Sie die Online-Sitzung bei Ihrer Bank, indem Sie sich abmelden.
• Kontrollieren Sie regelmäßig Ihren Kontostand sowie Ihre Kontobewegungen.
• PIN und TANs sollten Sie nur dann eingeben, wenn eine gesicherte Verbindung mit Ihrem Browser hergestellt ist. Eine sichere Verbindung erkennen Sie an dem „https://“ in der Adresszeile.
• Nutzen Sie nur die offizielle Zugangssoftware Ihrer Bank.
• Weitere Hinweise finden Sie unter www.bsi-fuer-buerger.de.