Nesselwang | Online-Abzocke: Wie erkenne ich Fake-Shops im Internet?

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Ein 42-jähriger Mann, welcher einen günstigen E-Scooter für knapp 245 Euro im Internet erwerben wollte, fiel auf einen Fake-Shop herein.

Das Geld wurde Montag, 09.08.2021, per Vorkasse, überwiesen. Wenige Stunden später stellte der Käufer selbst fest, dass er wohl auf einen Fake-Shop hereingefallen war. Im Nachhinein machte ihn stutzig, dass als Empfänger des Geldes ein Bankkonto einer privaten Person angegeben war und nicht einer Firma bzw. der Versandhandel selber. Eine Recherche im Internet bestätigte seinen Verdacht. Es wurde bereits vor dem betrügerischen Internet-Shop gewarnt. Mittlerweile liegen deutschlandweit mehrere gleichgelagerte Anzeigen vor.

Die weiteren Ermittlungen wurden von der Polizei Pfronten übernommen. In den vergangenen Wochen wurden vermehrt Anzeigen gegen solche Fake-Shops erstattet.

Die Polizei Pfronten warnt daher vor einem unüberlegten Kauf im Internet, nur weil es sich hier um ein augenscheinliches Schnäppchen handeln könnte.

Aber wie erkenne ich einen Fake-Shop?
Zeichen für einen vertrauenswürdigen online Versandhandel ist eine Auswahl verschiedener Zahlungsmöglichkeiten, bei welchen eine Rückerstattung im Nachhinein problemlos möglich ist. Ist nur eine Bezahlung per Vorkasse oder per Kryptowährung wie Bitcoins möglich, sollten Sie den Versandhandel genauer prüfen, auch wenn die meisten Internetseiten äußerst professionell und echt aussehen. Überprüfen Sie, ob ein Impressum angegeben ist. Falls ja, recherchieren Sie mit diesen Daten im Internet. Oft werden die Daten von einem anderen Anbieter missbräuchlich verwendet und es wird bestenfalls bereits davor gewarnt. Sollte durch eine Eingabe der Daten in einer Suchmaschine ein komplett anderer Anbieter bzw. Versandhandel zum Vorschein kommen, ist Vorsicht geboten. Ein Fake-Shop existiert meist nur kurz. Womöglich wurden jedoch bereits Käufer betrogen und es sind Warnhinweise eingestellt. Ein weiteres Indiz für eine betrügerische Internetseite sind unrealistische Preise. Oft wird bewusst angezeigt, dass der Artikel nur noch für wenige Minuten zum angezeigten, äußerst lockenden Preis erhältlich ist. Die möglichen Opfer sollen hier zu schnellen, unüberlegten Käufen gelockt werden, sodass der Versandhandel nicht weiter auf Echtheit überprüft werden kann.
Eine Vielzahl von seriösen Versandhäusern sind mit Gütezeichen und Zertifikate ausgezeichnet, nachdem sie ein strenges Prüfverfahren durchlaufen haben. Diese Gütezeichen werden bei Fake-Shops oft gefälscht. Bei seriösen Internetseiten kann die Zertifizierung meist durch ein Anklicken des Logos geöffnet und überprüft werden. Sollte die Verlinkung ins Leere führen, kann der Internetshop auf der jeweiligen Seite des Zertifikats gesucht und überprüft werden. Sollte er dort nicht gelistet sein, liegt es nahe, dass das Gütezeichen missbräuchlich verwendet wird.
Ist es bereits zu spät und Sie haben bei einem Fake-Shop bestellt, kontaktieren Sie schnellstmöglich ihren Kreditkartenanbieter, Ihre Bank und die örtlich zuständige Polizei. Es ist eventuell noch eine Rückholung des Geldes möglich. Wenn das Geld bereits auf dem Zielkonto des Fake-Shops eingegangen ist, kann diese Bank kontaktiert werden. Die Erfolgsaussichten sind jedoch äußerst gering, insbesondere da sich die Empfängerbank meist im Ausland befindet.