Kempten im Allgäu | Erneut wird ein Senior Opfer von Anrufbetrügern – 20 000 Euro an Betrüger übergeben

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Wie bereits am Dienstag, kam es auch am Mittwoch, 14.07.2021, in Kempten im Allgäu und dem Oberallgäu zu vermehrten Anrufen von Callcenter-Betrügern. Wenngleich eine Vielzahl der Anrufe von den Angerufenen als Betrugsversuche erkannt wurde, waren die Betrüger in einem bekannt gewordenen Fall erneut sehr erfolgreich.

So wurde am frühen Mittwochnachmittag bei einem Kemptener Senior angerufen. Zunächst gab sich eine Anruferin dem 81-Jährigen gegenüber als „Kommissarin Schröder“, später ein weiterer Anrufer als „Staatsanwalt“ aus. Die vermeintlichen Amtspersonen erklärten dem Mann, dass seine Tochter angeblich einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe und dafür nun in Haft müsse. Die Abwendung dieses Haftbefehls sei mit einer Zahlung von 20.000 Euro in bar möglich.

Mit geschickter Gesprächsführung gelang es den Anrufern, den 81-Jährigen vor das Gebäude des Amtsgerichts zu zitieren, wo er einem Unbekannten schließlich den Bargeldbetrag in Höhe von 20.000 Euro überreichte.

Als die Täter später erneut bei dem Mann anriefen und nochmals eine Zahlung in Höhe von 30.000 Euro forderten, wählte der Senior den Notruf. Er blieb vor weiterem Schaden bewahrt.

Erst am Dienstag hatten Betrüger mit derselben Masche 26.000 Euro bei einer Seniorin erbeutet.

Das zuständige Fachkommissariat der Kripo Kempten hat auch in diesem Fall die Ermittlungen übernommen.

Die Polizei bittet um Zeugenhinweise

Der Geldabholer sprach offenbar in deutscher Sprache mit ausländischem Akzent. Der ca. 40 Jahre alte Mann trug eine Strickmütze und war leger gekleidet.

Haben Sie am Mittwochnachmittag im Bereich vor oder um das Amtsgericht Kempten (Residenzplatz) verdächtige Personen oder Fahrzeuge gesehen? Bitte melden Sie sich bei der Polizei unter Telefon 0831/9909-0.


Hintergründe

 

Diese sogenannten „Schockanrufe“ setzen darauf, die Opfer zu unüberlegten Handlungen aufgrund des erzeugten Schockmoments zu bewegen. Den Geschädigten wird vorgetäuscht, dass sich ein Verwandter oder naher Bekannter in einer Notlage oder Gefahr befände, die nur durch finanzielle Hilfe der Opfer abgewendet werden kann.

Ratschläge

 

Die Polizei rät:

• Seien Sie bei Anrufen von vermeintlichen Bekannten misstrauisch, wenn Geldforderungen gestellt werden. Legen Sie auf und rufen Sie selbst unter der Ihnen bekannten Nummer zurück.

• Geben Sie generell am Telefon keine Auskunft über persönliche oder finanzielle Verhältnisse. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen.

• Sprechen Sie mit Angehörigen, Verwandten und Bekannten über diese Betrugsmasche.

• Falls Sie einen verdächtigen Anruf erhalten, informieren Sie unter der Notrufnummer 110 unverzüglich die Polizei.