Frauentour – WIR2020 machte am Sonntagmittag, 20.12.2020 halt in Memmingen. Auf dem Stadionparkplatz versammelten sich rund 80 Interessierte, Redner und Ordner. Auch die Polizei wohnte der Veranstaltung bei. Viele der Anwesenden waren auch schon auf ähnlichen Demonstrationen bei den Querdenkern am selben Platz.
Seit kurzer Zeit tourt die „Frauen Bustour“ durch Deutschland und versucht Menschen zum Widerstand gegen die Pandemie-Maßnahmen der Bundesregierung zu mobilisieren. Dabei lassen sie sich nichts Neues einfallen, sondern bedienen sich an den klassischen Verschwörungserzählungen über Covid-19, picken sich gut klingende Aussagen heraus und bilden so ihr Widerstands-Konzept gegen die „Marionetten der Politik“.
Die Parteivize Eva Rosen stellte klar, was WIR2020 fordert:
1.) …, das die epidemische Lage von nationaler Tragweite umgehend beendet werden muss.
2.) …, dass alle damit verbundenen Gesetzesänderungen und Grundrechtseinschränkungen zurückgenommen werden müssen.
3.) …, dass alle Opfer, egal ob physchisch oder physisch, durch Polizeigewalt, durch die Vernichtung der Existenz entschädigt werden.
4.) …, dass die Antifa als terroristische Organisation eingestuft wird.
5.) …, dass christliche Werte müssen wieder in der Vordergrund rücken – Familie und Kinder.
6.) …, dass alle Medien verboten werden, die die Unwahrheit verbreiten.
7.) WIR2020 steht für Demokratie.
Eva Rosen forderte die Bundesregierung auf, ausnahmslos zurück zu treten. Sie spricht der Bundesregierung ihr Misstrauen aus, „das ist nicht mehr meine Bundesregierung, aber vielleicht war die das auch nie“. Sie wünscht sich Politiker mit Herz und Courage.
Ein weiterer Redner stellte fest, dass die Rechtstaatlichkeit in Deutschland abgeschafft ist. „Eine Frage der Zeit, wann wir in der Diktatur von Angela Merkel landen.“, so der juristische Begleiter der Tour.
Sabine Hartmann, die parl. Geschäftsführerin von WIR2020, stellte fest, dass die Medien manipuliert sind und erntete für dieses Statement kräftigen Applaus.
Die Redner forderten immer wieder die Polizisten auf, auch den Mindestabstand einzuhalten. Sie wurden immer wieder über die Lautsprecheranlage dazu aufgefordert. Die Teilnehmer beklatschten die Aufforderung. Auch kam der Hinweis, dass die FF2-Masken, die die Polizisten tragen, genauso unsicher sind wie die der Demonstranten.
Die Polizei ging gegen Versammlungsteilnehmer vor, die keine Masken trugen. Insgesamt gab es neun Ordnungswidrigkeitenanzeigen. Dabei haben die Beamten immer wieder rücksichtsvoll die Teilnehmer angesprochen und ermahnt. Ansonsten verlief die Veranstaltung störungsfrei.
Nachtrag:
Eine Person wurde aus der Versammlung ausgeschlossen. Die Person hatte sich zuvor geweigert, trotz Aufforderungen der Versammlungsleiterin und der Polizei, entsprechend der versammlungsrechtlichen Auflage einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Es handelte sich hierbei um einen Redner aus Ulm.
Weil sie mit der Tatsache der Beanstandung durch die Polizei nicht einverstanden waren, erstatteten sieben Personen, die gegen das Gebot einen Mund-Nasenschutz zu tragen verstießen, Gegenanzeige gegen die kontrollierenden Polizeibeamten.
In einem Fall wurde Anzeige gegen einen Pressevertreter erstattet, der Bildaufnahmen der Versammlung fertigte.
