Memmingen | Senior erkennt Enkeltrick-Masche gerade noch rechtzeitig

-

Print Friendly, PDF & Email

Rate mal, wer hier spricht?“ – so oder ähnlich beginnen immer wieder Anrufe bei Bürgerinnen und Bürgern. Es meldet sich ein vermeintlicher Enkel bei Seniorinnen und Senioren und bittet schnell um Bargeld, weil er in einer Notlage stecke.

Die Namen und Geschichten sind austauschbar, die Masche dahinter bleibt die gleiche. Durch geschickte Gesprächsführung schaffen es die Betrüger, dem Angerufenen glaubhaft zu machen, dass sich ein Verwandter am anderen Ende der Leitung befinde. So erging es am Dienstagabend, 14.07.2020, einem Senior in Memmingen:

Sein angeblicher Enkel meldete sich aufgrund einer vorgeblichen Notsituation und bat um Geld. Der betagte Herr hob daraufhin bei einer Bankfiliale mehrere tausend Euro ab und sollte den Bargeldbetrag in Memmingen einem unbekannten Boten übergeben. Die Übergabe sollte nach telefonischer Anweisung gegen 17:30 Uhr in der Gartenstraße erfolgen. Es kam auch zu einem Kontakt zwischen dem Rentner und dem Boten. Nachdem dieser dem Senior allerdings „komisch“ vorkam, scheiterte die Übergabe des Geldes. Er rief im Anschluss seinen „richtigen“ Enkel an, so dass der Betrug aufflog. Es entstand letztlich kein finanzieller Schaden für den Rentner.

Die Polizei rät:

• Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon nicht selber mit Namen melden. Raten Sie nicht, wer anruft, sondern fordern Sie Anrufer grundsätzlich dazu auf, ihren Namen selbst zu nennen.
• Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen. Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige Verwandte/Bekannte wissen kann.
• Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis.
• Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen.
• Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder anderen Ihnen nahe stehende Personen.
• Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an unbekannte Personen.

Die Polizei registrierte im Landkreis Unterallgäu und der Stadt Memmingen 2020 jeweils einen Fall mit der Masche. Insgesamt meldeten sich 2020 bislang schon 68 betroffene Personen bei einer der Polizeidienststellen im Präsidium Schwaben Süd/West, um eine entsprechende Anzeige zu erstatten. Bislang hatten die Gauner glücklicherweise noch keinen Erfolg, alle Taten wurden rechtzeitig erkannt und zur Anzeige gebracht.