Oberstdorf | 25-jähriger Mann täuscht Corona-Infektion vor – Polizei mehrfach verständigt

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Für mehrere Einsätze sorgten die Anrufe eines 25-jährigen Mannes in Oberstdorf im Allgäu, der sich wegen einer Streitigkeit an die Polizei wandte.

Der Mann verständigte erstmals am Mittwoch, 01.04.2020, die Polizei über den Notruf 110 und teilte einen Streit zwischen ihm und seinem Vermieter mit. Da die Hintergründe nicht ganz klar waren, wurde der Mann zur Polizeiinspektion bestellt.
Als er dort am Abend erschien, gab er an, Covid-19 positiv zu sein. Er verließ nach dem Gespräch mit einem Beamten die Polizeidienststelle unvermittelt wieder. Am nächsten Tag gegen Mittag meldete er sich erneut bei der Polizei in Oberstdorf und teilte den Sachverhalt nochmals mit.
Da die Beamten über seine Infektion informiert waren, legten sie entsprechende Schutzkleidung an und fuhren an die Wohnanschrift des Mannes. Dort war er aber nicht anzutreffen.
Stattdessen meldete er sich im Laufe des Nachmittages ein drittes Mal telefonisch; erneut fuhr eine Streifenbesatzung mit Schutzkleidung an die Wohnung. Diesmal trafen die Beamten auf den Mann. Eine Abklärung ergab, dass es aufgrund eines Fehlverhaltens des 25-Jährigen zu seiner Kündigung durch den Vermieter, der gleichzeitig auch sein Arbeitgeber ist, kam. Um nun der Kündigung zu entgehen, gab der Mann an, Corona-Patient zu sein und damit unter Quarantäne zu stehen und seine Wohnung nicht verlassen zu dürfen.
Eine zwischenzeitliche Anfrage beim Gesundheitsamt ergab, dass der Mann dort nicht als Infizierter oder Kontaktperson registriert ist.
Den Mann erwartet nun ein Ermittlungsverfahren, da er zwei Einsätze unter den entsprechenden Schutzvorkehrungen ausgelöst hat. Zudem wird geprüft, ob er die angefallenen Einsatzkosten zu tragen haben wird.

Die Polizei appelliert an die Bürgerinnen und Bürger, eine eventuelle Corona-Infektion gegenüber Behörden nicht vorzutäuschen. Die gebrauchte und damit nutzlose Schutzkleidung stellt ein unnötiges und vermeidbares Ärgernis dar, da diese nun für andere Einsätze nicht zur Verfügung steht und derzeit Nachersatz knapp ist.