Kempten | Schwerpunktkontrolle Motorradsicherheit – 1 510 Motorräder unter die Lupe genommen

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Vorbeugen, dass es nicht soweit kommt – deswegen werden Motorradfahrer sensibilisiert. Foto: Pöppel

Auch in diesem Jahr wurde im Juli im Rahmen des Verkehrssicherheitsprogramms 2020 „Bayern mobil – sicher ans Ziel“ die Schwerpunktaktion „Motorradsicherheit“ im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West durchgeführt.

Ziel war es, die Motorradfahrer zu sensibilisieren, das Geschwindigkeitsniveau zu senken und zu einem langfristigen regelkonformen Verhalten anzuhalten, um so eine höhere „Motorradsicherheit“ zu bewirken.

Im Rahmen der Schwerpunktaktion wurde abermals die fachlich speziell geschulte Motorradkontrollgruppe des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West eingesetzt. Insbesondere im Bereich der technischen Manipulationen an den kontrollierten Motorrädern zeigte sich deutlich die Notwendigkeit dieser speziell geschulten Beamten.

Insgesamt wurden im Zuge der Aktion 1.510 Fahrzeuge kontrolliert. Hierbei beanstandeten die Beamten 299 Motorradfahrer und 67 weitere Fahrzeugführer.

Am häufigsten stellten sie bei den Motorradfahrern mit 97 Verstößen manipulierte Schalldämpfer und nicht ordnungsgemäße Umbauten am Fahrzeug fest. Diese Verstöße führen zu einem Erlöschen der Betriebserlaubnis. Eine mangelhafte Bereifung führte zu 25 Beanstandungen. Auch die Einhaltung von Überholverboten wurde durch die eingesetzten Beamten überwacht. Dabei kam es zu 32 Sanktionen.

Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Lärmentwicklung. 158 Beanstandungen wurden hier festgestellt, wobei 84 Verstöße auf Manipulationen an Motorrädern zurückzuführen waren.

Die Notwendigkeit von Kontrollen mit Schwerpunkt auf Motorrädern verdeutlichen die Unfallzahlen, bei denen Motorradfahrer beteiligt sind. Im ersten Halbjahr 2019 ereigneten sich im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West bereits 226 Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Motorradfahrern. Dabei wurden bislang 187 verletzt und 8 getötet. Im gesamten Jahr 2018 wurden insgesamt 574 Motorradunfälle registriert. 538 Kradfahrer wurden hierbei zum Teil schwer verletzt, 10 Fahrer sogar getötet. In mehr als der Hälfte der Fälle setzen die Kradfahrer die Ursache für die Verkehrsunfälle selbst.

Trotz der festgestellten Beanstandungen war die Mehrheit der Verkehrsteilnehmer korrekt unter Einhaltung aller Vorschriften unterwegs. In der Regel wurde die Schwerpunktaktion durch die Verkehrsteilnehmer gegenüber den eingesetzten Beamten vor Ort als positiv und sinnvoll bezeichnet.