Neu-Ulm | Drogen am Bertha-von Suttner-Gymnasiums – Polizei und Schulleitung greifen ein

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Seit Ende letzten Jahres kursierten an einem Gymnasium Gerüchte über Drogenmissbrauch, denen die Schulleitung von Anfang an intensiv nachgegangen ist. Als konkrete Verdachtsmomente vorlagen, wurde die Polizei eingeschaltet, die dann Ermittlungen einleitete.

Am Donnerstag, 06.06.2019, wurden die Schülerinnen und Schüler der Q11 von der Schulleitung und der Polizei ohne Nennung von Namen darüber informiert, dass einzelne aus ihrem Jahrgang in diesem Zusammenhang als Beschuldigte gelten. Alle wurden aufgefordert, sich bei der Polizei als Zeugen zu melden. Zusammen mit der Schulleitung informierten die Polizisten aus Neu-Ulm über die medizinischen Gefahren und die möglichen rechtlichen Folgen von Drogenkonsum, wie Strafverfahren und beispielsweise erhebliche Probleme bei der Beantragung einer Fahrerlaubnis.

Einige Elftklässler konnten noch weitere Angaben zu den Sachverhalten machen und halfen dadurch der Polizei bei deren Ermittlungen. Auch Erleichterung darüber, dass die Schulleitung den Gerüchten nachgegangen ist und entsprechende Maßnahmen getroffen hat, war den Äußerungen der Schüler zu entnehmen.

Schulleiter Mark Lörz bedauert es sehr, den Schulbetrieb durch eine solche Aktion zu stören. „Wir sind es aber der großen Mehrheit unserer Schülerinnen und Schülern, die noch minderjährig sind und mit Drogen nichts zu tun haben, schuldig, gegen Drogenmissbrauch absolut unnachgiebig vorzugehen“, so Lörz. Das strafbare Fehlverhalten einiger weniger gefährde nicht nur massiv deren eigene Laufbahn und Gesundheit, sondern die Sicherheit an der Schule insgesamt, so Lörz weiter, daher werde man hier auch alle notwendigen schulrechtlichen Konsequenzen ziehen.

Ebenfalls am Donnerstag mündeten die bis dahin verdeckt geführten Ermittlungen der Polizei Neu-Ulm zum Vollzug richterlicher Durchsuchungsbeschlüsse. Drei Wohnungen in Elchingen, Nersingen und Neu-Ulm wurden durchsucht. Es konnten insgesamt ca. 35 Gramm Marihuana sichergestellt werden. Im Nachgang zu den Durchsuchungen stellten sich Polizeibeamte dem betroffenen Jahrgang für Fragen zur Verfügung. Die Veranstaltung wurde mit großem Interesse verfolgt und hinterließ in der Jahrgangsstufe einen nachhaltigen Eindruck.

Die Ermittlungen tangieren nicht nur Schüler der Schule, sondern auch Personen im Alter zwischen 17 und 20 Jahren, die nichts mit der Schule zu tun haben. Die Polizei Neu-Ulm bedankt sich bei der Schulleitung für die professionelle und offene Zusammenarbeit. Noch nicht abgeschlossen sind die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen hinsichtlich möglicher Hintermänner und weiterer Beschuldigte.