Neu-Ulm – 500 Kilo Bombe entschäft – Dritte Entschärfung weniger Tage

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NEuUlm WK Bombe2
Foto: Zwiebler

Am Freitag, 13.04.2018, fand, nach den Entschärfungen vom 02.03.2018 und 18.03.2018, die dritte Entschärfung einer Fliegerbombe statt. Diese war in einen umfangreichen Einsatz der Stadt Neu-Ulm, der Feuerwehr Neu-Ulm, des Bayerischen Roten Kreuzes, des Technischen Hilfswerks und der Polizei eingebettet, welcher insbesondere Verkehrs-, Evakuierungs- und Räumungsmaßnahmen umfasste.
Auch diese ca. 500 Kilogramm schwere Fliegerbombe wurde am letzten Dienstag auf der Baustelle am Südstadtbogen bei Grabungsarbeiten aufgefunden.
Durch den zuständigen Sprengmeister wurde ein ellipsenförmiger Gefahrenbereich, in dessen Zentrum der Fundort der Bombe liegt, festgelegt. In diesem Bereich wohnen nach abschließender Erhebung ca. 10.400 Bürger. Darüber hinaus befanden sich zahlreiche Gewerbeobjekte wie etwa Teile der Glacis-Galerie in diesem Bereich. Die Donauklinik und das Donaucenter waren nicht direkt von Räumungs- und Evakuierungsmaßnahmen betroffen. Vom Bayerischen Roten Kreuz wurden insgesamt 96 Personen betreut, wobei hier rund 60 Personen in der Turnhalle der Weststadtschule entfielen und 36 Personen auf die Ratiopharm-Arena.
Die Evakuierung wurde gegen 08:20 Uhr begonnen und gegen 13:20 Uhr abgeschlossen. Der Sprengmeister begann kurze Zeit später mit der Entschärfung und konnte diese bis 14:05 Uhr erfolgreich abschließen. Gegen 14:20 Uhr wurden auch die Absperrungen aufgehoben werden und die Bewohner und Besucher kehrten in den Evakuierungsbereich zurück.
Insgesamt wollten 57 Personen ihre Wohnung nicht verlassen. Sie wurden auf die bestehenden Risiken hingewiesen und ihnen wurden Verhaltensratschläge gegeben. Während der laufenden Evakuierung wurde ein Einbruchalarm in einen Elektronikmarkt gemeldet. Dieser stellte sich als technischer Defekt heraus.
An der äußeren Absperrung des Gefahrenbereichs waren zwei Männer im Alter von 34 bzw. 35 Jahren so uneinsichtig, dass diese, bis zur Aufhebung der Sperren nach der Entschärfung, in Gewahrsam genommen werden mussten. Beide Personen wohnten nicht im Gefahrenbereich. Bei der Überprüfung der Personalien des 35-Jährigen stellte sich heraus, dass er per Haftbefehl gesucht wurde. Durch Zahlung von 450 Euro konnte der Mann den Haftbefehl abwenden und wurde, wie auch der 34-Jährige nach der Entschärfung entlassen.
Eine 65-Jährige wollte ebenfalls den abgesperrten Bereich betreten. Als sie von den Polizeikräften angehalten wurden wurde, fing sie an, mit einem Regenschirm auf diese einzuschlagen. Sie musste zur PI Neu-Ulm verbracht werden. Keine der Personen wurde verletzt. Die Frau wird nach Beendigung aller polizeilichen Maßnahmen entlassen und wird nun wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte bei der Staatsanwaltschaft angezeigt. Bis auf diese Ausnahmen begegnete die Bevölkerung den Maßnahmen dankenswerter Weise mit viel Verständnis und Geduld. Das Bürgertelefon wurde auch dieses Mal gut angenommen.
Während der Evakuierungsphase wurden zudem mehrere Sondierungsgrabungen durchgeführt, die negativ verliefen. Bei diesen wurden u. a. mehrere Teile von Eisenbahnschwellen aufgefunden. Weitere Blindgänger wurden heute nicht aufgefunden.