Halblech – Füssener Polizei nimmt „falsche Polizeibeamte“ fest

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Festnahme150Nicht allzu oft gelingt der Polizei die Festnahme von Männern, die sich fälschlicherweise als Polizeibeamte ausgeben und Senioren um ihr Erspartes bringen wollen. Die Beamten in Füssen konnten gestern gleich drei von ihnen festnehmen.

Das Opfer, eine 74-jährige Rentnerin, erhielt bereits am Mittwoch, 02.08.2017, den ersten Anruf der bis am Donnerstag unbekannten Betrüger. Diese gaben sich als Mitarbeiter des Bundeskriminalamts in Wiesbaden aus und setzten die Frau davon in Kenntnis, dass in der Türkei gegen sie ein Haftbefehl erlassen sei. Diesen könne sie durch Zahlung von 65.000 Euro abwenden.

In der Folge erhielt die Seniorin mehrere Anrufe, die dazu dienten, das Anliegen des falschen Bundeskriminalamts zu untermauern. Nachdem ihr die Masche bekannt war, informierte sie sofort die Polizei Füssen. Davon ahnten die Männer jedoch nichts und setzten die Seniorin weiterhin stark unter Druck; sogar soweit, dass sie den bevorstehenden Vollzug ihres Haftbefehls durch zwei Kriminalbeamte androhten.

Bis Donnerstagabend ermittelten die Beamten aus Füssen – mit Erfolg: Kurz nach 22 Uhr gelang ihnen die Festnahme von drei Tatverdächtigen im Alter von 36 und 38 Jahren. Während dem 36-Jährige im Bereich des Hauses die Handschellen angelegt werden konnten, wurden die beiden anderem im Alter von 38 Jahren in einem etwas abgesetzt wartenden Fluchtfahrzeug festgenommen. Die Festnahmen erfolgten durch die Beamten aus Füssen und mit Unterstützung von Beamten der Operativen Ergänzungsdienste (OED) Kempten.

Die weiteren Ermittlungen hat nun die Kriminalpolizei Kempten übernommen. Gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Kempten ermittelt sie wegen versuchter Erpressung im besonders schweren Fall gegen die Festgenommenen. Bei ihnen handelt es sich um einen griechischen und zwei deutsche Staatsangehörige.
Durch die Staatsanwaltschaft ordnete ihre Vorführung vor den Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Kempten an, die heute im Laufe des Tages erfolgen wird.
Die noch nicht abgeschlossenen Ermittlungen werden sich nun auch auf mögliche Hintermänner erstrecken.