Mitte Januar 2017 wurde bei der Polizei angezeigt, dass ein Werttransporter überfallen und mehrere Säcke mit Uhren geraubt wurden. In einer gemeinsamen Pressemitteilung, die am Tag darauf veröffentlicht wurde, suchten die Ermittlungsbehörden nach Zeugen.
Wie die Staatsanwaltschaft Ulm und das Polizeipräsidium Ulm nun mitteilen, war der Raubüberfall vorgetäuscht. Umfangreiche Ermittlungen der Kriminalpolizei führten zur Ermittlung und Festnahme von fünf Tatverdächtigen. Die Männer aus dem Raum Esslingen und Berlin wurden bereits Anfang Februar in Berlin und Ulm festgenommen. Gegen die Tatverdächtigen erließ der zuständige Richter am Amtsgericht auf Antrag der Ulmer Staatsanwaltschaft Haftbefehle. Die Deutschen im Alter von 31 bis 39 Jahren befinden sich seitdem in Justizvollzugsanstalten. Unter den Inhaftierten befinden sich auch der Fahrer und Beifahrer des angeblich überfallenen Werttransporters.
Die Polizei kam den Männern auf die Schliche, da sich bei den ersten Vernehmungen des Fahrers und Beifahrers und der Situation am Tatort Ungereimtheiten ergaben. Die Kriminalpolizei richtete eine Ermittlungsgruppe ein und führte umfangreiche Ermittlungen durch. Bei ihren Ermittlungen wurde die Ulmer Polizei von Beamten des Landeskriminalamts Berlin unterstützt. Die intensiven Ermittlungen führten zu Feststellung der mindestens fünfköpfigen Bande. Anfang Februar schlugen die Ermittler zu und nahmen die fünf Männer in Berlin und Ulm fest. Bei Durchsuchungen der Wohnungen im Kreis Esslingen und in Berlin fand die Polizei einen Teil der gestohlenen Uhren wieder. Zudem stellten die Beamten mehrere 10.000 Euro und eine geladene Schusswaffe sicher. Mehrere Datenträger wurden ebenfalls sichergestellt und müssen nun ausgewertet werden.
Da noch ein Teil der gestohlenen Uhren fehlt, führen Staatsanwaltschaft und Polizei ihre Ermittlungen weiter.