Ulm-Kempten-Memmingen – Ermittlungserfolg durch länderübergreifende Ermittlungsgruppe – Zwei Wohnungseinbrecher in Haft

-

Print Friendly, PDF & Email

Einbrecher TaschenlampeNach langen und intensiven Ermittlungen ergingen Haftbefehle gegen zwei Männer. Sie sollen über 50 Einbrüche in Wohnungen begangen haben, so die Erkenntnisse der Ermittlungsgruppe, welche die Polizeipräsidien Schwaben Süd/West und Ulm gemeinsam eingerichtet hatten.

Wie die Staatsanwaltschaft Memmingen und die Polizeipräsidien Schwaben Süd/West und Ulm jetzt mitteilen, sind die Ermittler den Einbrechern schon länger auf der Spur. Ein erster vager Verdacht ergab sich nach einem Einbruch im November 2015. Damals wurde in Bösingen, im Landkreis Rottweil, ein Haus aufgebrochen. Die Täter gelangten durch Aufhebeln der Terrassentüre in das Haus. Sie erbeuteten dort Schmuck und Geld. Die Beamten des Polizeipräsidiums Tuttlingen ermittelten anschließend intensiv. Dabei erfuhren sie von einem Zeugen, dass in diesem Wohngebiet ein Auto aufgefallen war. Dieser Hinweis war so konkret, dass die Polizei das damals benannte Fahrzeug ermitteln konnte. Zur relevanten Zeit wurde dies von einem Serben benutzt, der aber zwischenzeitlich die Bundesrepublik verlassen hatte.

Nachdem die Ermittler im Laufe des Jahres 2016 in Erfahrung brachten, dass der Tatverdächtige erneut nach Deutschland eingereist war, ergaben sich Hinweise auf seinen Unterschlupf in Ulm. Die weiteren Ermittlungen ergaben auch den Verdacht, dass er bereits wieder Einbrüche begangen haben könnte. Sofort vereinbarten die Polizeipräsidien Aalen, Konstanz, Tuttlingen und Ulm auf württembergischer Seite mit dem Kemptener Polizeipräsidium Schwaben Süd/West auf bayerischer Seite enge gemeinsame Ermittlungen. In deren Schutzbereiche lagen die Tatorte, die dem Mann bis dato zugeordnet wurden.

Durch die beiden Präsidien in Ulm und Kempten wurde sogar eine gemeinsame Ermittlungsgruppe eingerichtet, in der Kriminalbeamte aus beiden Schutzbereichen eingesetzt wurden. Möglich macht diese unkomplizierte Zusammenarbeit eine Kooperationsvereinbarung beider Bundesländer, die im Juli 2015 durch die jeweiligen Innenminister unterzeichnet wurde.

Die Beamten dieser länderübergreifenden Ermittlungsgruppe ermittelten intensiv und in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Memmingen.

Ende Januar nahmen Polizeibeamte den 43-jährigen Serben und seinen 46-jährigen Landsmann in Ehingen (Alb-Donau-Kreis) auf frischer Tat fest. Die beiden hatten zuvor ein Haus im Stadtteil Berg aufgebrochen. Auf Anordnung der Memminger Staatsanwaltschaft wurden sie der Ermittlungsrichterin beim Amtsgericht Memmingen vorgeführt. Diese erließ einen Untersuchungshaftbefehl gegen beide Tatverdächtigen.

Nach jetzigem Kenntnisstand steht für die Ermittler fest, dem Duo 55 Einbrüche belegen zu können. Die Begehung von einer nicht unerheblichen Anzahl weiterer Einbrüche wird derzeit geprüft. Darüber hinaus können weitere Wohnungseinbrüche bislang nicht ausgeschlossen werden. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Der 43-Jährige räumte einen Teil der zur Last gelegten Einbrüche ein; sein Komplize schweigt noch.

Insgesamt wird der Beuteschaden auf über 160.000 Euro geschätzt, der entstandene Sachschaden auf mehrere zehntausend Euro. Etwas über die Hälfte der zugeordneten Taten wurden in Bayern begangen.

Polizeipräsident Werner Strößner, Leiter des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West in Kempten: „Im Kampf gegen international agierende Einbrecherbanden ist es wichtig, dass die Bundesländer ihre Kompetenzen bündeln und gegenseitig von den Stärken profitieren.

Dieses Ermittlungsverfahren belegt erneut die Wichtigkeit einer engen Zusammenarbeit über die Ländergrenzen hinaus. Vor allem, weil die Aktivitäten zur Prävention und zur intensiven Bekämpfung von Wohnungseinbrüchen in beiden Bundesländern einen wesentlichen Schwerpunkt der Polizeiarbeit darstellt.“, unterstreicht Polizeipräsident Werner Strößner vom Polizeipräsidium Schwaben Süd/West die Bedeutung der engen Zusammenarbeit zwischen Bayern und Baden-Württemberg.

Polizeipräsident Christian Nill, Leiter des Polizeipräsidiums Ulm: „Der Fall zeigt, wie schwierig die Ermittlungen gerade im Bereich des Wohnungseinbruchs sind. Besonders dann, wenn die Täter aus dem Ausland einreisen, um hier Straftaten zu begehen. Die Behörden brauchen einen langen Atem, um die Täter dingfest zu machen“, beschreibt Polizeipräsident Christian Nill die Schwierigkeiten der Ermittlungsarbeit.

„Ermittlungsgruppen über die Grenzen der Präsidien und über Landesgrenzen hinweg binden zwar das Personal, sind aber trotzdem ein gutes Mittel für einen Ermittlungserfolg. Die gemeinsamen Ermittlungen haben gezeigt, dass diese Grenzen uns nicht trennen, sondern miteinander verbinden im Kampf gegen Kriminalität“.