Neu-Ulm – Ermittlungsgruppe „Radkreuz“ kann Diebesbande festnehmen und Diebesgut sicherstellen

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Am Dienstag, 22.11.2016, haben Beamte der Kriminalpolizei Neu-Ulm und der Polizeistation Senden in Zusammenarbeit mit der Kripo Ulm und Friedrichshafen sechs junge Männer aus dem südlichen Alb-Donau-Kreis im Alter zwischen 21 und 24 vorläufig festgenommen und damit eine monatelange Diebesserie beendet. Zusätzlich wurde bei einem 37-jährigen Hehler in Bad Wurzach, Lkrs. Ravensburg, umfangreiches Diebesgut sichergestellt.

Foto: Polizei
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Nachdem seit Jahresbeginn im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West die Diebstahlzahlen von Pkw-Kompletträdern in Autohäusern erheblich zunahmen, verglichen Beamte der Polizeistation Senden in akribischer Kleinarbeit die Fälle, bei denen die Fahrzeuge meistens auf Betonsteinen aufgebockt worden waren, um die überwiegend exklusiven Räder der Marken BMW und Audi abzumontieren. Dabei stießen die Ermittler schließlich auf eine Gruppe junger Männer aus der Autotuning-Szene, die sich jeweils zu den Tatzeiten im Bereich der entsprechenden Tatorte aufgehalten hatten.

Ab Oktober wurde dann die Ermittlungsgruppe „Radkreuz“ aus Beamten der Kriminalpolizei Neu-Ulm und der Polizeistation Senden gebildet, die eng mit der Kriminalpolizei Ulm kooperierte, da die Verdächtigen mittlerweile auch für Taten in den Bereichen Ulm, Biberach und Ravensburg in Frage kamen.

Da sich nach wenigen Wochen intensiver Ermittlungsarbeit der Tatverdacht in mindestens zehn Fällen bestätigte, wurden Durchsuchungsbeschlüsse bei den Tatverdächtigen beantragt, ebenso bei einem 37-jährigen aus Bad Wurzach, an den die Diebe die Räder jeweils kurz nach den Taten weiterverkauft hatten. Dieser Hehler wiederum veräußerte die Räder sogar über ein angemeldetes Gewerbe im Internet. Diese Beschlüsse wurden am Dienstag in den frühen Morgenstunden vollzogen. Dabei wurden die Beamten der Ermittlungsgruppe „Radkreuz“ von zahlreichen Kollegen der Kripo Ulm, Friedrichshafen sowie von benachbarten Dienststellen unterstützt.

Foto: Polizei
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Alle sechs tatverdächtigen Diebe und der Hehler wurden vorläufig festgenommen, erkennungsdienstlich behandelt und vernommen. Bei einem der jungen Männer konnte noch ein Satz hochwertiger Räder sichergestellt werden, bei zwei weiteren wurden noch zusätzlich eine Sturmhaube, ein als Handy getarnter Elektroschocker sowie eine geringe Menge Betäubungsmittel gefunden. Der 37-jährige Hehler nutzte mehrere Kellerräume und eine Garage seines Hauses als Lager für die teuren Felgen und Reifen. Bei ihm wurden fast siebzig Sätze von hochwertigen, teils ungebrauchten Kompletträdern sichergestellt, deren Wert auf über 200.000 Euro geschätzt wird. Für den Abtransport des vermeintlichen Diebesgutes mussten kurzerhand einige Beschäftigte des Bauhofes der Stadt Bad Wurzach angefordert und für die weitere Lagerung zwei Seecontainer angemietet werden.

Alle Verdächtigen machten umfassende Angaben in ihren Vernehmungen. Nicht zuletzt wegen ihrer Geständnisse wurden sie anschließend wieder auf freien Fuß gesetzt und kamen nicht in Untersuchungshaft, obwohl das Strafgesetzbuch für den Bandendiebstahl eine Mindeststrafe von sechs Monaten vorsieht, für den gewerbsmäßigen Bandendiebstahl gar ein Jahr.