Memmingen – Zivilbeamte der Polizei können Parkautomatenknacker festnehmen

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ParkscheinautomatDie Memminger Polizeiinspektion ermittelt derzeit gegen zwei tatverdächtige Personen, denen Aufbrüche von 15 Parkscheinautomaten zur Last gelegt werden.

Nachdem im Zeitraum von Anfang Februar bis Mitte März 2016 in drei Serien insgesamt 14 Parkscheinautomaten gewaltsam geöffnet wurden und das darin befindliche Bargeld entwendet wurde, zahlte sich die Hartnäckigkeit der Polizei nun aus: Am Donnerstag, 24.03.2016, gegen 23.30 Uhr, gelang Zivilbeamten der Operativen Ergänzungsdienste Neu-Ulm (OED) auf frischer Tat am Westertorplatz die Festnahme zweier Personen, gegen die zwischenzeitlich vom zuständigen Memminger Amtsgericht ein Untersuchungshaftbefehl erlassen wurde.

Die Memminger Polizei legt den beiden Rumänen im Alter von 27 und 30 Jahren derzeit den Aufbruch von 15 Parkscheinautomaten zur Last, die sich allesamt im Stadtgebiet befanden. Dadurch gelangten sie demnach an rund 7.000 Euro Bargeld, während der entstandene Sachschaden zum Nachteil der Stadt Memmingen geschätzte 6.000 Euro beträgt.

Bei dem festgenommenen 30-Jährigen handelt es sich offensichtlich um jemanden, der im Zusammenwirken mit unterschiedlichen Mittätern zumindest im Süden Deutschlands und Österreich unterwegs war, um Parkscheinautomaten aufzubrechen:

Bei einer Kontrolle bayerischer Schleierfahnder im Oktober 2015 auf der BAB A6 im Landkreis Neustadt an der Waldnaab wurde sein damaliger Begleiter festgenommen. Gegen diesen bestand ein Haftbefehl wegen des Verdachts des Aufbruchs von neun Parkscheinautomaten im württembergischen Landkreis Esslingen. Das Fahrzeug des Festgenommenen, damals noch mit deutscher Zulassung, war nun bei der Festnahme in Memmingen im Besitz des 30-Jährigen, jetzt allerdings mit bulgarischer Zulassung versehen.
Die Memminger Ermittlungen erbrachten außerdem, dass gegen den 30-Jährigen ein nationaler österreichischer Haftbefehl besteht, da er im Verdacht des mindestens vierfachen Automatenaufbruchs im Bundesland Steiermark steht. Außerdem führen die Staatsanwaltschaften in Kaiserslautern und Karlsruhe Ermittlungen wegen Eigentumsdelikten gegen ihn.

Die Memminger Beamten gehen derzeit davon aus, dass sich die Beiden auf das Aufbrechen von Automaten spezialisierten. Die Ermittlungen hinsichtlich möglicher weiterer Tatorte in Deutschland und Europa sind noch nicht abgeschlossen. Beide Tatverdächtige wurden auf Anordnung der Memminer Staatsanwaltschaft dem Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Memmingen vorgeführt. Da dieser einen Untersuchungshaftbefehl erließ, sitzen die beiden nun in verschiedenen Justizvollzugsanstalten ein.