Kempten-Memmingen – Erneutes Auftreten von Enkeltrickbetrügern – Beute 15000 Euro

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Telefon schockanrufe russen polizeiIn Kempten und Memmingen waren am Mittwoch, 02.12.2015, Enkeltricktäter unterwegs. In einem Fall wurde ein Opfer um 15.000 Euro gebracht.

Am Mittwochnachmittag wurde eine 85-jährige Frau aus Kempten/Allgäu telefonisch von einer jungen Frau kontaktiert. Durch ihre geschickte Gesprächsführung versetzte die Anruferin das spätere Opfer in den Glauben, es handele sich bei ihr um die Enkelin. Diese schilderte in mehreren Telefonaten den beabsichtigten Kauf einer Eigentumswohnung. Hierzu sei eine Anzahlung in Höhe von 25.000 Euro erforderlich. Das Opfer sagte schließlich ihre Unterstützung in Höhe von 15.000 Euro zu. Die ungewöhnlich hohe Bargeldsumme hatte das Opfer bereits zu Hause verwahrt. In weiteren Telefonaten wurde die Übergabe des Geldes an eine Bekannte der vermeintlichen Enkelin vereinbart. Tatsächlich erschien kurze Zeit später eine Frau an der Wohnungstüre der älteren Dame und nahm die 15.000 Euro entgegen.
Erst am Abend erkannte die Rentnerin durch Gespräche mit ihrer Familie den Betrug. Die Polizei Kempten bittet in diesem Zusammenhang unter der Rufnummer 0831/9909-0 um Hinweise hinsichtlich auffälliger Personen oder Fahrzeuge, welche gegen 15 Uhr im Kemptener Stadtteil Lenzfried festgestellt wurden. Die Abholerin wird als ca. 40 Jahre alte Frau mit schlanker Statur und dunklen langen Haaren beschrieben. Bekleidet war die Person mit einer schwarzen Jeans und einem schwarzen Mantel. Die Kriminalpolizei Kempten hat ihre Ermittlungen in diesem Fall aufgenommen.
Weniger erfolgreich waren die Täter in Memmingen. Hier wurde am Mittwochvormittag eine 75-Jährige telefonisch kontaktiert. Die ebenfalls weibliche Anruferin konnte dem Opfer den Eindruck vermittelt es handele sich bei ihr um eine Freundin ihrer Tochter. Im weiteren Gesprächsverlauf wurde abermals der bevorstehende Kauf einer Immobilie geschildert. Das Opfer erklärte sich auch hier dazu bereit finanziell zu helfen. Hierzu hatte sich das Opfer bereits zu ihrer Hausbank begeben, um dort entsprechend Bargeld in fünfstelliger Höhe abzuheben. Im weiteren Verlauf wurde das Opfer aus bislang unbekannten Gründen von den Tätern nicht mehr kontaktiert. Durch das plötzliche Ende der Telefonate wurde die Geschädigte misstrauisch und erkannte so den Betrugsversuch.

Die Polizei setzt bei diesem Betrugsphänomen auf Prävention und Aufklärung, und bittet auch Verwandte und gute Bekannte von älteren Menschen, sie persönlich auf diese Betrugsmasche aufmerksam zu machen. Außerdem:

  • Seien Sie misstrauisch wenn Verwandte oder Bekannte am Telefon Geldforderungen stellen.
  • Geben Sie keine Details zu ihren familiären und finanziellen Verhältnissen heraus.
  • Lassen Sie sich zeitlich und emotional nicht unter Druck setzen; beenden Sie das Gespräch in dem Fall.
  • Stellen Sie dem Anrufer gezielt Fragen, zum Beispiel nach dem Namen seiner Mutter, und bestehen Sie auf die Beantwortung.
  • Halten Sie unbedingt zeitnah Rücksprache mit anderen Familienangehörigen.
  • Melden Sie derartige Anrufe sofort der Polizei. Scheuen Sie nicht davor die Notrufnummer 110 zu wählen.
  • Übergeben oder überweisen Sie keinesfalls Geld an Fremde.