Westallgäu – Polizei veröffentlicht Phantombild von Geldkurier bei einem Schockanruf

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Phantombild Polizei
Phantombild Bayerisches Landeskriminalamt

Zu den Ermittlungen sogenannter Schockanrufe im Westallgäu veröffentlicht die Kriminalpolizei nun ein Phantombild eines Kuriers. Die Beamten bitten um Hinweise zu dieser Person.

Mindestens fünf Personen in Lindenberg und Weiler-Simmerberg erhielten am vergangenen Ostermontag, dem 6. April 2015, den Anruf eines vermeintlichen Familienmitglieds, welches dringend Geld benötigte. Die Masche war immer ausgesprochen dreist und der Gesprächsinhalt in russischer Sprache in etwa gleich. Hinzu kam ein absolut überzeugend kommunikatives Verhalten des Anrufers.

In einem Fall sollte der Sohn eines angerufenen Ehepaares in einen Verkehrsunfall im österreichischen Bregenz verwickelt worden sein, bei dem angeblich ein kleines Kind schwer verletzt wurde. Das Kind müsse nun ganz dringend operiert werden. Es sei nicht krankenversichert, weshalb der Sohn die teure Operation aus eigener Tasche bezahlen müsse. In die Gespräche schaltete sich stets ein angeblicher Rechtsanwalt ein. Viermal zweifelten die Angerufenen am Verwandtschaftsverhältnis oder durchschauten die Betrugsabsichten. Im Fall des Ehepaares waren die Betrüger hingegen erfolgreich: Der 59-jährige Mann übergab nachmittags einem Kurier, der sich als Bruder des vermeintlich verunglückten Mädchens ausgab, so viel Bargeld, wie er auf die Schnelle zusammentragen konnte. Insgesamt 3.250 Euro.

Von diesem Kurier konnte zwischenzeitlich durch das Bayerische Landeskriminalamt ein Phantombild angefertigt werden. Daneben wird er wie folgt beschrieben:
18 bis 20 Jahre alt, 180 bis 185 cm groß und von schlanker Statur. Bekleidet war er mit einer blauen oder grünen Weste, einer Jogging-Hose und Sportschuhen. Die Ermittler der Kripo Lindau bitten unter der Telefonnummer (08382) 910-0 um Hinweise zu diesem unbekannten Mann.

Wo ist dieser bereits aufgetreten oder wem ist er sogar bekannt?

Nachdem das Ehepaar Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Vorfalls bekam, und bei ihrem Sohn bezüglich dem verletzten Mädchen nachfragte, kam der Betrug ans Tageslicht. Der Vorfall war von den geschickt agierenden Betrügern völlig frei erfunden.

Bei der Kriminalpolizei werden derartige Fälle unter der Bezeichnung „Schockanrufe“ bearbeitet. Die Ermittler warnen erneut:

  • Hinterfragen sie den Sachverhalt ganz genau.
  • Geben Sie keine familiären und finanziellen Details preis.
  • Übergeben sie niemals Geld an einen Beauftragten, sondern nur an Personen, die ihnen persönlich sehr gut bekannt sind
  • Rufen Sie den angeblichen Verwandten zurück; verwenden Sie hierzu nur die Ihnen bekannte Rufnummer.
  • Besprechen Sie vor einer Geldübergabe den Anruf mit einer Vertrauensperson; das können Familienmitglieder, Bankmitarbeiterer, oder gerne auch die Polizei sein.